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Behandlungsergebnisse nach palmarer, optional variabel winkelstabiler Plattenosteosynthese distaler Radiusfrakturen mit einer 2,7 mm Platte
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Gibt es bei der palmar winkelstabilen Versorgung der distalen Radiusfraktur implantatspezifische Komplikationen? Ist die variabel winkelstabile Verankerung der Schrauben dauerhaft stabil, bietet sie in der klinischen Anwendung Vorteile gegenüber einer vorgegebenen eindimensionalen Winkelstabilität herkömmlicher Systeme? Treten postoperativ im Rahmen des frühfunktionellen Nachbehandlungskonzepts Implantatlockerungen, Implantatausbrüche oder sekundäre Repositionsverluste (Sinterungen) auf?
Haben Frakturtyp, Knochenqualität und Patientencompliance Einfluss auf das Behandlungsergebnis?
Methodik: Im Zeitraum vom 11.12.2006–31.12.2009 wurden alle stationär und ambulant behandelten Patienten mit distalen Radiusfrakturen und handgelenksnahen Unterarmfrakturen erfasst, im Rahmen einer prospektiven Studie werden alle operativ behandelten Patienten 4–6 Wochen, 4–6 Monate und 10–12 Monate postoperativ klinisch und radiologisch nachuntersucht. Die Patientendaten und klinischen Ergebnisse werden mit einem selbst entworfenen Fragebogen, dem Messbogen nach der Neutral-Null Methode, dem Fragebogen Quick DASH, die radiologischen Ergebnisse mit digitalen Röntgenbildern des Handgelenkes in 2 Ebenen (teilweise im Vergleich mit der unverletzten Seite) erfasst und zur Auswertung in eine Excel-Datei übertragen. Die Daten werden in etablierte Score-Systeme (Gartland and Werley, Green and O`Brien, Castaing, Solgaard, Quick DASH) übertragen.
Die Klassifikation der Frakturen erfolgt nach AO, Frykman, Mayo und Melone.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es wurden 383 Patienten erfasst, 236 Patienten wurden operativ behandelt, davon 223 Patienten mit der 2,7 mm Radiusplatte von volar versorgt. Bisher konnten 179 Patienten 4–6 Wochen postoperativ, 166 Patienten 4–6 Monate postoperativ und 152 Patienten 10–12 Monate postoperativ nachuntersucht werden. Bei 3 Patienten traten Lockerungen der distalen variabel winkelstabil eingebrachten Schrauben auf. Es erfolgten 5 Revisionsoperationen wegen postoperativer Komplikationen. Bei 9 Patienten waren radiologisch geringe bis mäßige dorsale Sinterungen im Bereich der metaphysären Frakturzone messbar. Postoperative Komplikationen sind nahezu ausschließlich Folge operationstechnischer Mängel bzw. mangelnder Compliance der Patienten (Alkohol, Demenz). Die Option der variabel winkelstabilen Verankerung erleichtert das intraoperative Vorgehen, aufgrund der nur punktuellen Fixation der Schraube im Gewinde der Platte ist bei der Metallentfernung keine "Kaltverschweißung" mehr zu verzeichnen und die Schraubenentfernung unproblematisch. Dorsale metaphysäre Sinterungen treten bei nicht optimaler Lage und Länge der distal eingebrachten Schrauben auf. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, das ein CRPS lediglich bei einer einzigen Patientin mit mildem Verlauf aufgetreten ist. Dies wird auf das Behandlungskonzept (möglichst frühzeitige Operation, Eingriff ohne Blutsperre, keine postoperativen Gips-/Castverbände, sofortige selbstätige Bewegungsübungen nach Anleitung...) zurückgeführt.