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Biomechanische Analyse eines weiterentwickelten in situ distrahierbaren Cage kombiniert mit einem neuen polyaxialen ventro-lateralen Plattensystem und/oder einem Fixateur interne für den totalen Wirbelkörperersatz
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die Wiederherstellung des vorderen Wirbelsäulenprofils und der regulären Lastverteilung ist das Hauptziel in der Behandlung traumatischer oder osteolytischer ventraler Wirbelkörperdefekte. In den letzten Jahren haben Entwicklung und klinische Anwendung von Cages für den Wirbelkörperersatz rapide zugenommen. Im Fall einer rotationsinstabilen Fraktur werden solche Defekte neben dem dorsalen Fixateur interne oftmals mit einem zusätzlichen ventralen Plattensystem stabilisiert. Auch hier gibt es zahlreiche neue Implantate. Ziel dieser Studie war es die Steifigkeit eines neuen ventralen Plattensystems, eines weiterentwickelten Cage und eines etablierten Fixateur interne in einer isoliert ventralen, dorso-ventralen und einer 360 Grad Instrumentierung zu untersuchen.
Methodik: An 12 humanen Wirbelsäulenpräparaten (Th12-L4) wurde in einem Wirbelsäulentester unter Verwendung reiner Momente von 7,5 Nm in den drei Hauptbewegungsebenen (Flexion/Extension, axiale Rotation rechts/links, Seitneigung rechts/links) die Steifigkeit von 3 verschiedenen Teststabilisierungen am totalen Corpectomie-Defektmodell L2 untersucht: (1) Cage “obeliscPro” + ventro-laterale Platte “golden gate”; (2) Cage “obeliscPro”, ventro-laterale Platte “golden gate” und Fixateur interne “krypton” und (3) Cage “obeliscPro” + Fixateur interne “krypton”.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Eine suffiziente Einschränkung des Bewegungsumfangs (ROM) am totalen Corpectomie-Defektmodell in allen 3 Bewegungsrichtungen konnte nur durch die 360° Fusion (Cage, ventro-laterale Platte und Fixateur interne) erreicht werden. Weder die rein ventrale Stabilisierung (Cage + ventro-laterale Platte), noch die kombinierte dorso-ventrale Stabilisierung (Cage + Fixateur interne) konnten das totale Corpectomie-Defektmodell in der axialen Rotation ausreichend stabilisieren.
Bei der Stabilisierung einer rotationsinstabilen Wirbelkörperfraktur – in dieser Studie simuliert durch ein totales Corpectomie-Defektmodell in L2 – konnte nur eine 360° Fusion den Bewegungsumfang (ROM) in allen Richtungen ausreichend einschränken. Die evaluierten Implantate zeigten sich mit publizierten biomechanischen Ergebnissen von Implantaten anderer Hersteller vergleichbar.