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Die Versorgung chronischer AC-Gelenksluxationen mittels Gracilistransfer in der Doppel-Bündel-Technik und winkelstabiler 3,5 mm AO-Hakenplatte – klinische und radiologische Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Wir untersuchten die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach Versorgung chronischer ACG-Luxationen mit freiem Gracilistransfer in der Doppel-Bündel-Technik und additiver, temporärer Transfixation mittels 3,5 mm AO-Hakenplatte-LCP.
Methodik: Zwischen November 2005–August 2008 operierten wir im Rahmen einer prospektiven Studie 11 Patienten an einer chronischen AC-Gelenksluxation (5 chronische AC-Gelenksluxationen Typ Rockwood IV und 6 chronische AC-Gelenksluxationen Typ Rockwood V). Das durchschnittliche Patientenalter betrug 46 Jahre (23-68 Jahre). Es waren 5 Frauen und 6 Männer betroffen. Zur Beurteilung des funktionellen Outcomes bestimmten wir den absoluten und relativen Constant-Score, sowie den ASES- Score. Ausserdem wurden die Patienten hinsichtlich ihrer sportlichen Betätigung vor dem Unfall, während der chronischen Instabilität und nach Stabilisierung der chronischen Instabilität befragt. Durch bilaterale Belastungsaufnahmen (10kg) überprüften wir die Stabilität des AC-Gelenkes. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm SPSS. Zum Einsatz kam der t-Test für abhängige Stichproben.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Nachuntersuchungen erfolgten durchschnittlich 13 Monate (3–30 Monate) nach Implantatentfernung der Hakenplatte. Der durchschnittliche absolute Constant-Score steigerte sich von präoperativ 74±8 Punkten auf postoperativ 86±4 Punkt. Gemessen mit dem ASES-Score konnte ebenfalls eine signifikante Verbesserung von durchschnittlich 73±7 Punkte präoperativ auf 95±6 Punkte postoperativ beobachtet werden. 10 von 11 Patienten konnten ihren prätraumatischen Sport wieder aufnehmen. Der korakoklavikuläre Abstand konnte unter Belastung hinsichtlich der Rockwood V-Verletzungen von durchschnittlich 132% auf durchschnittlich 21,5% nach Entfernung der Haken-LCP reduziert werden (p< 0,05). Horizontale Instabilitäten konnten wir postoperativ nicht mehr beobachten.
Mit der oben beschriebenen Operationstechnik lassen sich klinisch und radiologisch mittelfristig sehr gute Ergebnissen erzielen. Darüber hinaus kann mit einer guten sportlichen Belastbarkeit des Gelenkes postoperativ gerechnet werden.