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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Outcome nach schwerstem Polytrauma (ISS ≥ 50)

Meeting Abstract

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  • C. von Rüden - BG Unfallklinik Murnau, Traumachirurgie, Murnau, Germany
  • A. Woltmann - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau, Traumachirurgie, Murnau, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocPO14-805

doi: 10.3205/09dkou651, urn:nbn:de:0183-09dkou6516

Veröffentlicht: 15. Oktober 2009

© 2009 von Rüden et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Welche Prognose haben schwerst polytraumatisierte Patienten?

Methodik: In die Studie wurden alle Polytraumen mit einem ISS ≥ 50, die in den Jahren 2000–2005 verunfallt waren, eingeschlossen. Die Daten wurden anhand des Schwerverletztenbogens der DGU, nach dem POLO-Chart Bogen und durch ein persönliches Interview zur Arbeitsfähigkeit und Invalidität ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Von 1435 polytraumatisierten Patienten hatten 88 einen ISS ≥ 50 (6,5%). Davon waren 77% Männer und 23% Frauen. 75% hatten einen ISS von 50–60, 16% 61–70 und 9%≥70. Der Verkehrsunfall mit dem Motorrad (27%) war der häufigste Verletzungsmechanismus. Im Mittel waren 3,6 Körperregionen verletzt. Die Patienten mußten durchschnittlich 5,3 mal operiert werden. Die Dauer der Intenisvbehandlung bzw. Hospitalisation betrug 23 bzw. 73 Tage. Die Mortalität betrug 36%, die Rate an MOV 28%, 15% wurden schwerbehindert, 25% gut erholt bzw. mäßig behindert entlassen. Von 56 überlebenden Patienten beantworteten 29 den POLO-Chart Bogen. MIt 13 Patienten konnte ein persönliches Interview geführt werden. Der subjektive Gesundheitszustand wurde von 72% mindestens zufriedenstellend bezeichnet. 48% gaben jedoch zwischenmenschliche Probleme und 41% starke Schmerzen an. Berufliche Schwierigkeiten in Bezug auf Dauer, Menge und Qualität der zu erledigenden Arbeiten wurden in 52–62% angegeben. Hinweise für eine PTBS ergaben sich bei 41%. Die funktionellen Einschränkungen im täglichen Leben waren umso größer je weiter distal die Verletzungen (Sprunggelenk/Fuß) lokalisiert waren. 15% waren in ihrer Arbeitsfähigkeit nicht eingeschränkt, 8 von den 13 interviewten Patienten gaben eine Invalidität von 100% an.

Fazit: Auch bei schwerst polytraumatisierten Unfallverletzten ist die Prognose gut. Anhand des ISS kann zwar die Verletzungsschwere eingeschätzt werden, für das Outcome gibt er jedoch nur einen groben Anhalt.