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A3-Frakturen im thorakolumbalen Übergang – konservative versus operative Therapie
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Die A3-Frakturen im thorakolumbalen Übergang der Wirbelsäule werden bezüglich des therapeutischen Vorgehens unterschiedlich beurteilt und kontrovers diskutiert. In der vorliegenden Arbeit sollte ein Vergleich zwischen operativer und konservativer Behandlung an Hand objektiver klinischer und radiologischer Faktoren und subjektiver Parameter erstellt und Spätergebnisse gewonnen werden.
Methodik: Im Rahmen einer prospektiven Studie der AG Wirbelsäule der DGU wurden in einem Zeitraum von 3 Jahren in unserer Klinik 37 Patienten mit traumatischen Frakturen vom Typ Magerl A3 im thorokolumbalen Übergang erfasst und behandelt. 32 Patienten (15w, 17m) (Alter: 42,2 (16–67) Jahre), entsprachen den Kriterien des Studienprotokolls. 18 wurden operativ, 14 konservativ versorgt.
Die Patienten wurden mit einem Follow-up von bis zu 37 Monaten klinisch und radiologisch nachuntersucht. Die Klassifikation der Frakturen erfolgte nach Magerl (AO). Radiologisch wurde der Korrekturverlust bestimmt. Für die Bewertung der subjektiven Parameter wurde ein genormtes Protokoll und ein Bewertungsscore in Anlehnung an den Hannoveraner Wirbelsäulenscore verwendet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Hinsichtlich der stationären Verweildauer ergaben sich keine Unterschiede der verglichenen Gruppen. Die vollständige Mobilisation war in der operierten Gruppe 6,2 Tage früher abgeschlossen. Deutliche Unterschiede wiesen Behandlungs- und AU-Zeiten auf (Behandlungszeit: operativ 467 Tage / konservativ 241 Tage, AU-Dauer: operativ 298 Tage / konservativ 129,6 Tage). Der Korrekturverlust des Wirbelkörperwinkels als auch des Grunddeckplattenwinkels betrug nach operativer Therapie KW:4,3°, GDW1:9,4°, GDW2:2,4° im Vergleich zur konservativen Gruppe KW:1,3°, GDW1:1°, GDW2:1,6°. Die Patientenzufriedenheit war zum Nachuntersuchungszeitpunkt in der operierten Gruppe nur zu 50% gut und sehr gut, in der konservativen Gruppe 70%. Umgekehrt wurde die Gesamtzufriedenheit von den operierten Patienten zu 100% mit "sehr zufrieden" und "zufrieden" eingeschätzt, gegenüber 40% der konservativ behandelten Patienten, die "weniger zufrieden" und "unzufrieden" waren. Die guten klinischen und radiologischen Ergebnisse rechtfertigen das konservative Vorgehen bei Frakturen vom Typ A3.1. Es besteht keine Korrelation zwischen röntgenologischem Ergebnis, klinischem Befund und Patientenzufriedenheit.