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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Warum werden wissenschaftliche Arbeiten nicht zur Publikation angenommen? Eine Auswertung der Reviewergebnisse von 112 Artikeln aus den Fachgebieten von Orthopädie und Traumatologie

Meeting Abstract

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  • J.-D. Rompe - OrthoTrauma Evaluation Center, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocWI62-31

doi: 10.3205/09dkou546, urn:nbn:de:0183-09dkou5461

Veröffentlicht: 15. Oktober 2009

© 2009 Rompe.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Warum werden wissenschaftliche Arbeiten nicht zur Publikation angenommen?

Methodik: Innerhalb von 4 Jahren (2005 bis 2008) wurden dem Autor 112 Artikel im Rahmen des jeweiligen Peer-Review-Verfahrens von den Herausgebern orthopädisch-unfallchirurgischer Zeitschriften zur Bewertung vorgelegt. Die drei häufigsten waren das Journal of Bone and Joint Surgery (44x), das American Journal of Sports Medicine (19x) und die Zeitschrift für Orthopädie (10x). Die vorgelegten Arbeiten betrafen Schulter- (23x), Ellenbogen- (14x), Achillessehnen- (15x) und Fußprobleme (11x). Stoßwellentherapie (12x) sowie Pseudarthrosen (8x) bildeten weitere Schwerpunkte. Bunt gemischt waren die Themen der übrigen Manuskripte. Ziel der Studie war es, die wesentlichen Schwachpunke herauszuarbeiten, die zu einer Ablehnung der Arbeiten führten.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Von den 112 analysierten Arbeiten wurde durch den Autor eine einzige ohne weitere Revisionen zur Annahme (Kategorie 1: "Acceptable") empfohlen. 38 weitere fielen unter die Kategorie 2 "Reject but invite resubmission". In 21 von diesen 38 Fällen wurden die Arbeiten im Rahmen des weiteren Verfahrens abgelehnt und nicht publiziert. 73 Arbeiten wurden durch den Autor sofort zurückgewiesen (Kategorie 3: "Reject"). Nur in 3 der 73 Fälle wurde der Gutachter von den Ko-Referenten sowie dem Editor überstimmt und die Arbeit dennoch publiziert. Insgesamt wurden also von 112 vorgestellten Arbeiten nach dem Peer-Review-Verfahren 21 (19%) zur Publikation angenommen. Hauptgründe für das Scheitern der 91 Artikel waren (Mehrfachnennung möglich): Irrelevante Fragestellung (7x), unzureichendes Studiendesign (76x), Verwendung nicht validierter Messinstrumente (51x), fehlende Verblindung des Nachuntersuchers (41x), Statistikmängel (29x), Doppelpublikation oder "Salami Slicing" (5x), ungenügende Darstellung der Methodik (26x), fehlende aktuelle Literaturstellen (53x). Zusammengefasst ist das Publizieren nicht schwieriger geworden, im Durchschnitt erfüllen wie vor 10 Jahren ca. 80% der vorgelegten Arbeiten nicht die international vorgegebenen Standards. Verbesserungen wären möglich, wenn eine in sich konsistente Schulung zum wissenschaftlichen Schreiben stattfinden würde. Die Qualität der die Institutionen verlassenden Arbeiten wird offensichtlich zumeist überschätzt.