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Vergleich navigierter und konventionell implantierter Pedikelschrauben an Brust- und Lendenwirbelsäule
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Der Einsatz der Navigation zur Implantation von Pedikelschrauben ist umstritten. Im Zeitraum vom 01.01.2004 bis zum 31.12.2008 wurden insgesamt 106 dorsale navigierte Instrumentierungen im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule durchgeführt. Die Pedikelschrauben wurden unter CT-basierter Navigation mittels Einsatz des VectorVision® (BrainLab) Systems implantiert. Im gleichen Zeitraum wurden 98 nicht navigierten Instrumentationen durchgeführt. Beide Gruppen wurden verglichen.
Methodik: Verletzungsausmaß,-schwere und Alter wurden ermittelt. Im ANschluß wurden die Daten nach Verletzungshöhe und ASA bzw. ISS Score gematched. Komplikationen, OP- und Durchleuchtungszeiten sowie Schraubenlagen wurden ermittelt. Die Schraubenlage wurde nach einem optisch standardisierten Schema nach Rajasekaran et al bewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In der Gruppe der navigierten Instrumentierungen wurden 19 mono-, 77 bi-, 6 tri- und 4 multisegmentale Fusionen durchgeführt. Bei 29 Patienten erfolgte eine zusätzliche ventrale Spondylodese. 70% der Verletzungen waren im thorakolumbalen Übergang lokalisiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 46 Jahre.
Die durchschnittlichen OP-Zeiten war in der navigierten Gruppe mit 156 Minuten signifikant (p<0,0005) länger als in der nichtnavigierten mit 125 Minuten. Die durchschnittliche Durchleuchtungszeit betrug 151 Sekunden in der navigierten und 159 Sekunden in der nicht navigierten Gruppe. Insgesamt wurden 432 Schrauben navigiert platziert. Insgesamt waren 91,9% der navigierten und 80,6% der konventionellen Schrauben ideal platziert. In der navigierten Gruppe wurden 3 in der konventionellen 5 Schrauben nach CT Diagnostik ausgetauscht. Insbesondere Schraubenfehllagen von mehr als 4mm kamen in der navigierten Gruppe nur 1mal vor. An Komplikationen wurden in der navigierten Gruppe 7 Wundrevisionen erforderlich. In der nicht navigierten Gruppe waren ebenfalls 7 Wundrevisionen erforderlich. In dieser Gruppe wurden 12 Schraubenfehllagen diagnostiziert. Bei einer Patientin kam es 8 Monate nach der Operation zum Schraubenbruch von 2 transpedikulären Schrauben.
Beim nicht-navigierten Vorgehen zeigt sich nicht nur eine wesentlich höhere Rate an Fehllagen, insbesondere auch mittlere und revisionsbedürftige grobe Fehllagen traten auf. Das navigierte Vorgehen scheint somit die Qualität der transpedikulären Instrumentierung i.S. der Vermeidung mittlerer und grober Fehllagen deutlich zu verbessern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt benötigt man für das navigierte Vorgehen jedoch noch eine deutlich längere OP-Zeit und geschultes OP-Personal.