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Behandlungsoptionen bei rezidivierenden Riesenzelltumoren des Knochens
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Obwohl die Rezidivrate von Riesenzelltumoren des Knochens (RZT) verhältnismässig hoch ist, gibt es in der Literatur keine exakten Daten zu den verschiedenen Behandlungsoptionen der Rezidivfälle.
Methodik: 214 Patienten mit histologisch gesichertem Riesenzelltumor des Knochen wurden von 1980 bis 2007 an unserer Klinik behandelt. Davon hatten 67 mindestens ein Rezidiv. Nach einem mittleren Follow-Up Zeitraum von 77,3 Monaten wurden die Daten im Hinblick auf die Re-Rezidivrate in Abhängigkeit von der Operationsmethode ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der mittlere Zeitraum bis zum ersten Rezidiv war 22,0 Monate, die mittlere Anzahl von Rezidiven pro Patient betrug 1,4. 69,7% (46 von 66 Patienten) der Rezidive ereigneten sich innerhalb der ersten 2 Jahre.
Wenn bei einer intraläsionalen Operation (Kürettage oder intraläsionale Resektion) kein Adjuvans verwendet wurde betrug die Re-Rezidivrate 58,8% (10 von 17 Patienten). Durch die Kombination der Adjuvantien PMMA und Fräse konnte die Re-Rezidivrate auf 21,7% (5 von 23 Patienten) gesenkt werden. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Rezidives verringerte sich dadurch mit einer klaren statistischen Signifikanz (p=0,016) um den Faktor 5,508. Sieben der Patienten (10,5%) mit Lokalrezidiven entwickelten pulmonale Absiedlungen, bei 14 Patienten (20,9%) war letztendlich die Implantation einer Endoprothese notwendig. Rezidivierende Riesenzelltumoren des Knochens können durch erneute Kürettage in Kombination mit den Adjuvantien PMMA und Fräse mit einer akzeptablen Re-Rezidivrate behandelt werden. Aufgrund der in diesem Kollektiv hohen Rate pulmonaler Absiedlungen sind rezidiverende RZT jedoch als ernst zu nehmende Erkrankung anzusehen.