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Bilaterale Stressfraktur des Sakrums nach langstreckiger Instrumentationsspondylodese zur Behandlung der degenerativen Lumbalskoliose
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Gliederung
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Einleitung: Die operative Behandlung der symptomatischen degenerativen Lumbalskoliose geht meist mit einer langstreckigen Instrumentationsspondylodese einher. Frakturen des Sakrums sind als Komplikation einer langstreckigen Instrumentationsspondylodese in der Literatur bisher nur vereinzelt beschrieben.
Methode: Wir berichten über zwei Patienten, bei denen es nach langstreckiger Instrumentationsspondylodese zu einer Anschlussdegeneration L5/S1 kam. Die Anschlussdegeneration wurde mit einer dorso-ventralen Verlängerung der Instrumentation behandelt. In beiden Fällen, kam es nach der Verlängerung, zu einer bilateralen Fraktur des Sakrums. Die Frakturen wurden in einem Fall mit einer Verlängerung der Instrumentation bis S2 und Iliumschrauben versorgt. Im zweiten Fall war eine konservative Therapie möglich. In beiden Fällen handelt es sich um Frauen über 50 Jahren mit einer schlechten Knochenqualität.
Diskussion: Diese beiden und die wenigen in der Literatur beschriebenen Fälle einer bilateralen Sakrumfraktur nach langstreckiger Instrumentationsspondynlodese zeigen, dass der lumbosakrale Übergang bei Osteopenie oder Osteoporose und einem langen Krafthebel zu Frakturen des Os sacrums mit Schraubenausriss neigen kann. Ist eine Fusion des lumbosakralen Übergangs notwendig und liegt eine manifeste Osteopenie oder Osteoporose vor, muss die sakrale Instrumentation dem langen Hebel und der damit verbundenen Krafteinleitung durch die zusätzliche Verwendung von Ilium- und S2-Schrauben angepasst werden. Weiterhin ist eine Osteoporoseprophylaxe zum Erhalt und zur Verbesserung der Knochendichte indiziert.