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ADORE-Prozedur zur Therapie der chronischen Epikondylopathie mit Extensorenläsion und posterolateraler Rotationsinstabilität des Ellbogens
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Darstellung der Indikation und operativen Technik der ADORE-Prozedur zur Therapie der chronischen Epikondylopathie mit Extensorenläsion und posterolateraler Rotationsinstabilität des Ellbogens
Methodik: Beim komplexen Krankkeitsbild der chronischen, lateralen Epicondylopathie versagen häufig die klassischen therapeutischen konservativen und operativen Massnahmen, da die häufig zusätzlich vorliegenden intraartikulären Läsionen, Extensorenläsionen und posterolaterale Rotationsinstabilität nicht adressiert werden. Dies führt zu erheblichler Invalidisierung der meist jungen Patienten. Aus den Erfahrungen mit 373 Ellbogenarthroskopien und 140 posterolateralen Bandstabilisierungen wird anhand der klinischen Untersuchung, Kernspintomographie und arthroskopischen Instabilitäts-Graduierung die Indikation gestellt zur ADORE-Prozedur mit Therapie der intra-und extraartikulären Pathologie. Die ADORE-Prozedur besteht aus arthroskopischer Therapie von Synovia, Knorpel und Plika, offenener Denervierung des Epicondylus, Debridements der Extensoren und des Bandansatzes, und offener transossärer Raffung und Refixation des Ligament-Strecker-Komplexes, bzw. Rekonstruktion des LUCL-Bandes mit Trizepstransplantat.
Ergebnisse: Bei der transossären Bandraffung (n-62) hat sich inzwischen die Double row- Fixation (Transfix-Screw, Fa.Königsee) bewährt, diese wird auch bei der LUCL-Bandrekonstruktion mit Trizepstransplantat (n-88) neben der Tenodesetechnik mit Interferenz-Schrauben-Fixation eingesetzt. 43 Patienten nach ADORE-Prozedur mit einem minimalen Follow up von 12 Monaten wurden mit einem subjektiven Ellbogen-Score befragt. 31 Patienten (16x Bandraffung,15x Bandrekonstruktion) mit einem Follow up von 15,1 (min.12, max 24) Monate wurden ausgewertet. Von 43 Patienten wurden 8 nicht erreicht, 4 Patienten wurden wegen prä-operativer Steife, postoperativem Trauma und Voroperationen ausgeschlossen. 16 Patienten nach Bandraffung und 15 Patienten nach Bandrekonstruktion konnten ausgewertet werden. Der mittlere Follow up war 15,1 (min.12, max 24) Monate.
In der Bandraffungsgruppe war der mittlere postoperative Score 79,3/100 Punkten. Das OP-Ergebnis wurde von 4 (25 %) der Patienten als sehr gut , von 6 (38%) als gut und von 6 (38%) als unverändert eingeschätzt, keiner wurde schlechter . In der Gruppe der Bandrekonstruktion wurde das OP-Ergebnis von 6 Patienten (40%) als sehr gut, von 5 (33,3%) als gut, von 4 (26,7 %) als unverändert eingeschätzt, keiner wurde schlechter. Der mittlere postoperative Score war 83,0/100 Punkte.
Schlussfolgerung: Mit der ADORE-Prozedur werden bei diesem schwierigen Krankheitsbild verlässliche Ergebnisse erzielt.