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Analyse zur frühen Versorgung von Femurfrakturen bei polytraumatisierten Patienten durch aufgebohrte vs unaufgebohrte Marknagelung – Ergebnisse der EPOFF Studie
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Einleitung: Die definitive Versorgung von Schaftfrakturen der großen Röhrenknochen wird insbesondere bei instabilen polytraumatisierten Patienten kontrovers diskutiert. Prospektive Untersuchungen zum postoperativen Verlauf und Komplikationen nach früher Femurmarknagelung von Polytrauma-Patienten wurden bisher nicht durchgeführt.
Methodik: Im Rahmen der EPOFF-Sammelstudie der DGU wurde eine prospektiv, randomisierte Interventions-Studie in ausgewählten Level-1 Trauma Centern durchgeführt. Alle Patienten waren polytraumatisiert (ISS Score 16 Punkte) und hatten eine Femurfraktur, die nachfolgend mit Marknagel aufgebohrt oder unaufgebohrt stabilisiert wurde. Durch strikte Einschlusskriterien wurde ein homogenes Patientengut selektioniert, dessen klinischer Verlauf und postoperative Komplikationen statistisch ausgewertet wurde (sample t-, Mann-Whitney-, Pearson chi-Square-, Fisher exact-Test).
Ergebnisse: Die untersuchten Patientengruppen (aufgebohrt n=35 vs nicht aufgebohrt n=59) unterschieden sich nicht in verschieden demographischen Variablen und der Verletzungsschwere (ISS 22,5 zu 23,8, AIS Thorax 1,8 zu 1,9). 22,9% in der aufgebohrten Gruppe waren offene Frakturen, 30,5% in der unaufgebohrten. Eine Lungenkontusion fand sich zu 52,0% in der aufgebohrten, zu 54% in der unaufgebohrten Gruppe. Die bivariante Analyse dokumentierte keine signifikanten Unterschiede bezüglich des klinischen Verlaufes oder den postoperativen Komplikationen nach früher aufgebohrter oder unaufgebohrter Femurmarknagelung (Pneumonie 19,4% und 13,7%, ARDS 9,7% und 8,0%, Sepsis 13,3% und 13,5%, Multiorganversagen 6,9% und 3,9%).
Schlussfolgerungen: Die frühe definitive Versorgung von Femurfrakturen mit einem aufgebohrten Marknagel beeinflusst nicht den klinischen Verlauf oder die postoperativen Komplikationen im Vergleich zum unaufgebohren Femurmarknagel.