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Case report – ein aseptisch gelockerter Schneider-Burch-Ring verursacht ein chronisch blutendes Aneurysma der Arteria femoralis
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Die Versorgung acetabulärer Defekte mit einer Pfannendachschale ist eine häufig angewandte Methode in der Revisionsarthroplastik. Aseptische Lockerungen aufgrund mangelnder ossärer Integrität, septische Verläufe und Materialversagen umfassen die häufigsten Komplikationen.
Methodik: Eine 70-jährige Patientin mit Zustand nach Revisionsoperation und Implantation eines Schneider-Burch-Ringes im Bereich der rechten Hüfte berichtet über eine seit etwa vier Wochen bestehende, zunehmende Schwellung, sowie Schmerzen in der rechten Leisten- und Hüftgegend. Nativradiologisch offenbart sich eine Lockerung und Migration des Schneider-Burch-Ringes nach venral. Laborchemisch bietet die Patientin eine massive Hyperfibrinolyse und Anämie. In der CT, MRT und Angiographie zeigen sich große Hämatome retroperitoneal und im rechten Hüftbereich sowie ein Aneurysma der Arteria femoralis in engem Kontakt zum unteren Teil des Schneider-Burch-Ringes. Der Verdacht auf ein durch den gelockerten Ring verursachtes, chronisch blutendes Aneurysma bestätigt sich intraoperativ. Die Pfannenkomponente wird durch eine Duokopfprothese ersetzt, das Aneurysma durch die Kollegen der Gefäßchirurgie versorgt.
Ergebnisse: Die Patientin erholt sich sehr gut und ist 18 Monate postoperativ unter Vollbelastung bei einem diskret rechts hinkenden Gangbild ohne Unterarmgehstützen mobil.
Schlussfolgerungen: Unspezifische Symptome wie Leistenschmerz, Schwellung und Hämatombildung nach Revisionsoperationen im Hüftbereich mit Verwendung von Pfannendachschalen sollten auch an seltene Komplikationen wie Gefäßarrosionen denken lassen.