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Präemptive Analgesie durch Nervus suprascapularis Block im Rahmen von Schulteroperationen
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Präemptive/präventive schmerztherapeutische Konzepte dienen dem Patientenkomfort und ermöglichen eine bessere Frührehabilitation nach operativen Eingriffen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Evaluation einer präemptiven Blockade des Nervus suprascapularis im Rahmen von schulterchirurgischen Maßnahmen.
Material und Methoden: Von Januar bis Oktober 2007 wurde bei 130 Schulteroperationen eine präemptive Analgesie des Nervus suprascapularis durchgeführt. Hierbei wurde nach standardisiertem Abdecken und Abwaschen des betroffenen Schultergelenkes der Nervus suprascapularis durch den Operateur im Bereich der Fossa suprascapularis mit 10 ml Carbostesin umflutet. Als Landmarken dienten hierzu die laterale Clavikula und der laterale Anteil der Spina scapulae. Die Punktionsrichtung war in diesem Dreieck etwa 2 cm medial des Acromions senkrecht nach unten. Zur Objektivierung des Schmerzes wurde eine visuelle Analogskala am Tag vor der Operation, am Abend des Operationstages, am Abend des 1. Tages nach der Operation und am Abend des 2. Tages nach der Operation evaluiert.
Ergebnisse: Der präoperative Schmerzscore war bei beiden Gruppen gleich. Postoperativ zeigt sich eine signifikante Schmerzreduktion in der Patientengruppe mit dem Nervenblock. Es fanden sich keinerlei postoperative Komplikationen durch die Anlage des Nervenblockes. Insbesondere wurde bei keinem Patienten ein Pneumothorax beobachtet.
Fazit und klinische Relevanz: Die Anlage eines Nervus suprascapularis Blockes ist für den Operateur nach kurzer Einweisungszeit sicher und gefahrenlos intraoperativ möglich. Dieser Block reduziert bei Schulteroperationen das postoperative Schmerzempfinden des Patienten bis zum 3. postoperativen Tag und kann somit als Routinemaßnahme im Rahmen der präemptiven Therapie empfohlen werden.