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Komplikationen bei Vertebro- und Kyphoplastie
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Einleitung: Vertebro- und Kyphoplastie sind minimal invasive Verfahren zur Behandlung von Wirbelkörperfrakturen die zunehmend eingesetzt werden. Die Rate an Komplikationen scheint gering. Wir führten eine Literaturrecherche zu Art und Inzidenz von Komplikationen durch
Material und Methoden: Wir führten eine systematische Literaturrecherche bis inklusive Januar 2008 durch. Zur Identifikation von Studien wurden folgende Datenbanken durchsucht: Medline; The Cochrane Library; http://g-i-n.net, AWMF, SIGN, Leitlinien der Unterschiedlichen Fachgesellschaften (z.B.: American College of Radiology, Leitlinien der Deutschen Röntgengesellschaft), Spezialdatenbanken (z.B.: Food and Drug Administration). Zusätzlich wurde eine systematische Handsuche anhand wichtiger Veröffentlichungen durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt wurden in Medline bis Januar 2008 1050 Einträge für die Suchbegriffe Vertebroplasty or Kyphoplasty gefunden. Darunter waren insgesamt 178 Case reports von denen 80 über Komplikationen berichteten. 331 klinische Studien wurden identifiziert. Zusätzlich wurden die der FDA gemeldeten Komplikationen erfasst und ausgewertet. Bei den 203 Komplikationen, die bei der FDA gemeldet wurden entfallen157 auf die Kyphoplastie. Bei den Case reports überwiegen die Komplikationen der Vertebroplastie deutlich (75 von 80 Berichten). Die Komplikationen lassen sich in zugangsbedingte (Fehlpunktionen, Verletzungen unterschiedlichster Strukturen, Blutungen), intraoperative (Zementextravasate, Lungenembolien, Materialfehler, Allergische Reaktionen, Herzinfarkte) und postoperative Komplikationen (Infekte, Hämatome, Anschlussfrakturen) unterteilen. Das absolute Komplikationsrisiko ist anhand der Daten nicht zu ermitteln. Der Anteil klinisch relevanter Komplikationen erscheint gering. Die Rate von Zementextravasaten liegt bei bis zu 90% nach Vertebroplastie und bis zu 33% nach Kyphoplastie. Die Inzidenz von Anschlussfrakturen lag nach Vertebroplastie bei bis zu 21%, nach Kyphoplastie bei bis zu 12%. Insgesamt wurden 40 verfahrensassozierte Todesfälle beschrieben. Im Vergleich beider Verfahren wurden mehr Komplikationen bei der Vertebroplastie beschrieben.
Diskussion: Der Evidenzlevel beider Verfahren ist gering. Für die Vertebroplastie wurden mehr Komplikationen als für die Kyphoplastie beschrieben. Jedoch ist die Komplikationsrate insgesamt gering. Beide Verfahren können bei unkritischer Anwendung Todesfälle zur Folge haben.