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Darstellung bioresorbierbarer Fadenanker im Niederfeld-MRT zwei Jahre p.o. sowie klinische Nachuntersuchung
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Wie stellen sich resorbierbare Fadenanker kernspintomographisch nach einer angegebenen Resorptionszeit dar bzw. zeigen lokale Reaktionen? Wie sind die klinischen Ergebnisse?
Methodik: Eine retrospektive Kohortenstudie ohne Kontrollgruppe (Level IV) wurde durchgeführt. Es wurden 20 Patienten (Alter Ø 64,2 J; 9 w,11 m) im Zeitraum zwischen 02/05 bis 05/05 (mittlere Nachuntersuchungszeit: 23 Monate) aufgrund von Rotatorenmanschettendefekten durch eine arthroskopische Rekonstruktion mit bioresorbierbaren Fadenankern operativ versorgt.
Die operative Rekonstruktion erfolgte mit einem bioresorbierbaren Fadenanker (5,0mm Bio Corkscrew®, Material: PLDLA = Poly-L/D-lactide Acid), sowie mittels fiber wire Fäden zur Durchführung von side-to-side-Nähten. Die Resorptionszeit für die 5mm Corkscrew® aus PLDLA beträgt nach Herstellerangaben ca. 18 bis 24 Monate. Die MRT-Untersuchung erfolgte am Niederfeldsystem mit koronaren SE-T1- und GE-STIR- Sequenzen in 4mm Schichtdicke. Des weiteren erfolgte bei allen Patienten eine klinische Untersuchung, mittels Constant score und Frage nach der subjektiven Patientenzufriedenheit
Ergebnisse: Bei allen Patienten war nach der mittleren Nachuntersuchungszeit von 23 Monaten der Anker nicht nachweisbar und zeigte in der SE-T1-Sequenz ein intermediäres Signalverhalten. Bei der GE-STIR-Aufnahme fanden wir drei unterschiedliche Gruppen. Gruppe 1 mit13 Patienten zeigte nur noch eine geringe Reaktion. In 4 Fällen fanden wir eine lokale Reaktion etwas breiter als die ursprüngliche Ankergröße (Gruppe 2). Ein zusätzliches Knochenmarködem kam bei 3 Patienten zur Darstellung (Gruppe 3). Bei 15 Patienten war die Rotatorenmanschette in ihrer Kontinuität erhalten, 5 hatten Rerupturen. Ausdünnung und Signalanhebung war bei 6 Patienten festzustellen. Die Muskelqualität zeigte bei der Einteilung nach Goutallier in 12 der Fälle den Grad I, bei 6 Grad II und bei 2 Grad III. Die Nachuntersuchung Ø 23 Monate p.o. ergab eine deutliche Verbesserung der Beschwerdesymptomatik (Constant- Score Ø: 94,3, Schmerz prä- /post- Op Ø: 7,1 /0,7, Kraftverlust Ø:15,5%) sowie der Patientenzufriedenheit.
Schlussfolgerung: Lokale Reaktionen sind bei bioresorbierbaren Fadenankern innerhalb der angegebenen Resorptionszeit im MRT als geringe Signalanhebung nachzuweisen. Knochenmarködeme finden sich selten und haben keinen Einfluss auf die Klinik. Insgesamt zeigt sich eine Verbesserung der Schmerzen und der Patientenzufriedenheit.