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Weichteiltenodese versus Tenotomie der langen Bizepssehne – ein klinischer und kernspintomographischer Vergleich
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie ist es, die klinische Funktion und Lokalisation der langen Bizepssehne (LBS) nach arthroskopischer Weichteiltenodese mit bipolarer Tenotomie sowie nach alleiniger Tenotomie zu vergleichen.
Methodik: Sechzig Patienten mit arthroskopisch gesicherter LBS-Läsion wurden mit einer arthroskopischen Weichteiltenodese und bipolarer Tenotomie (n=30; 7 w/ 23 m, Ø Alter 57,9 J.) beziehungsweise einer alleinigen arthroskopischen Tenotomie (n=30; 15 w/ 15m, Ø Alter 65,8 J.) versorgt. Die klinische Nachuntersuchung umfasste neben dem Constant-Score die Erhebung eines neuen LBS spezifischen Scores (max. 100 Punkte) der die Bereiche Kosmetik (subjektive und objektive Bewertung), Kraft (Flexionskraftmessungen im Ellenbogengelenk) und Schmerz/Krämpfe (LBS-Schmerzen, Speed-Test, Druckschmerz über dem Sulcus bicipitalis) umfasst. Kernspintomographische Untersuchungen erfolgten zur Beurteilung der Lokalisation der LBS im Sulcus bicipitalis (intertuberkulär proximal=1, intertuberkulär distal=2, extratuberkulär=3).
Ergebnisse: Fünf-und-zwanzig (5w/20 m) Patienten nach Weichteiltenodese konnten nach einem mittleren F/U von 14,4 Monaten und 24 (15w/9m) Patienten nach alleiniger Tenotomie nach einem mittleren F/U von 16,7 Monaten nachuntersucht werden. Der Constant-Score zeigte in beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede (74,4 vs 76,5 Punkte) (p 0,05). Auch im LBS-Score zeigten sich keine signifikanten Unterschiede (79 vs 78,8 Punkte) (p 0,05). Die kernspintomographische Beurteilung ergab einen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Lokalisation bei der Weichteiltenodese-Gruppe (Ø 1,82) im Vergleich zu der Tenotomie-Gruppe (Ø 2,10) (p 0,05).
Schlussfolgerung: Beide Techniken erreichen gute klinische und subjektive kosmetische Ergebnisse. Obwohl die Weichteiltenodese kernspintomographisch besser abschneidet, zeigen sich keine signifikanten Vorteile hinsichtlich des klinischen Ergebnisses gegenüber der alleinigen Tenotomie.