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Rehabilitationsergebnisse bei Tetra- und Paraplegikern mit infolge von Spondylodiszitis entstandener Querschnittlähmung
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Bei Patienten mit posttraumatischer Querschnittlähmung kann im Verlauf häufig eine Steigerung der Selbständigkeit erzielt werden. In den letzten Jahren nehmen die erkrankungsbedingten Querschnittlähmungen, darunter auch die entzündlich bedingten, tendenziell deutlich zu. Ziel der Studie war die prospektive SCIM (Spinal Cord Independence Measurement) Erhebung bei 16 Patienten mit infolge von Spondylodiszitis entstandener Querschnittlähmung.
Methode: Nach operativer Dekompression und Stabilisierung und unter 3-fach-Antibiose (Levofloxacin, Rifampicin, Flucloxacillin) wurde bei den querschnittgelähmten Patienten die Selbständigkeit im Hinblick auf die Selbstversorgung, Sphinkterkontrolle sowie Mobilität (SCIM-Score 0-100 Punkte) bei Aufnahme, bei Entlassung und 12 Monate nach Entlassung erfasst.
Ergebnisse: 5 Patienten waren Tetra-, 11 Paraplegiker, 6 weiblich und 10 männlich. Der Altersdurchschnitt lag bei 68 Jahren. 3 Patienten blieben komplett, 13 inkomplett gelähmt, davon wurden 4 Fußgänger. 1 Patient wurde in ein Pflegeheim, 15 nach Hause in ein zumeist adaptiertes Umfeld entlassen. 5 Pat. waren bei Entlassung vollkommen selbständig, 11 Pat. weiterhin auf Partnerhilfe oder Pflegedienst angewiesen. 1 Jahr nach Entlassung waren 2 Pat. verstorben und der SCIM nur in 2 Fällen deutlich verbessert.
Schlussfolgerung: Konnte nur bei knapp 1/3 der durch Spondylodiszitis querschnittgelähmten Patienten im Rahmen des stationären Aufenthaltes eine Eigenständigkeit erzielt werden, so konnten doch die meisten dieser querschnittgelähmten Pat. zumindest nach Hause entlassen werden.
Ein Jahr nach Entlassung konnte bei den vorwiegend älteren Pat. keine deutliche Selbständigkeitssteigerung mehr festgestellt werden.