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Verbessert die pulsatile Jet-Lavage das Zementierergebnis der femoralen Komponente unikondylärer Schlittenprothesen?
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Hintergrund: Der unicondyläre Gelenkersatz mit einem mobile bearing gilt wegen guten klinischen Ergebnisse und der hervorragenden Langzeitergebnisse als eine Therapieoption bei der medialen Gonarthrose. Ein wenn auch seltener Grund für das Versagen des Systems ist die Lockerung der femoralen Komponente. Studien zur Zementiertechnik liegen bislang noch nicht vor.
Fragestellung: Kann durch den Einsatz der pulsatilen Jet-Lavage das Zementierergebnis der femoralen Komponente und die Zementpenetration am Femurcondylus beim unicondylären Kniersatz verbessert werden?
Methodik: In einer randomisierten Studie an 14 gepaarten, humanen Kniegelenken (fresh-frozen Präparate) wurde im rechts-links Vergleich die Effektivität der pulsatilen Jet-Lavage gegenüber herkömmlicher Lavagetechnik untersucht. In minimalinvasiver Operationstechnik wurde der mediale Gelenkanteil präpariert. Je Beinpaar wurde das knöcherne Lager eines Beins mit Jet-Lavage, das andere mit herkömmlicher Spültechnik bei gleicher Spülmenge (1000ml) präpariert.
Die Zementierung der Prothese erfolgte in standardisierter Technik. Bei Implantation wurden der auftretende Druck und die Temperatur über standardisiert eingebrachte Sensoren gemessen. Die über alle Versuche verwendeten Zementmengen variierten um 3g. Die Präparate wurden röntgenologisch hinsichtlich Zementpenetration untersucht und anschließend in sagittaler Richtung mit einer Diamantbandsäge (EXAKT Apparatebau GMBH & CO.KG - Norderstedt, D) gesägt. Unter Anwendung eines standardisierten Verfahrens wurden die Oberflächen der Knochenschnitte digitalisiert und die Zementpenetration mittels Pixelanalysesoftware vermessen. Die statistische Auswertung der Messdaten erfolgte mit SPSS für Windows Version 15.0 (SPSS Inc. Chicago Illinois, USA). Als statistisches Verfahren wurde der Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test für gepaarte Stichproben verwendet.
Ergebnisse: Die Zementpenetrationsfläche, gemittelt über alle Schnitte unter Verwendung der Jet-Lavage beträgt 1409,15mm2±177,31mm2 (p=0,018, N=7), und ist somit signifikant höher als bei herkömmlicher Spültechnik (1131,84mm2±105,94mm2), während der applizierte Druck bei der Zementierung keine Unterschiede in den beiden Gruppen zeigte.
Schlussfolgerung: Die pulsatile Jet-Lavage zeigt gegenüber konventioneller Spültechnik eine deutlich höhere Zementpenetration und damit ein besseres Zementierergebnis an der femoralen Komponente und sollte damit routinemäßig angewendet werden.