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Unikompartimentelle Knieendoprothetik im 5-Jahres Follow-up – Patientenauswahl, Operationstechnik, Klinisches und Radiologisches Outcome
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Die Ergebnisse in der Behandlung der medialen Gonarthrose mittels Implantation einer unikompartimenellen Knieendoprothese weisen in der Literatur eine relativ große Spannbreite auf. Mögliche Gründe hierfür können unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der richtigen Indikation, aber sicherlich auch Fehler in der Implantatpositionierung darstellen. Ziel dieser Studie war die Evaluation der mittelfristigen klinischen und radiologischen Ergebnisse nach Implantation einer medialen Schlittenprothese unter besonderer Berücksichtigung der Patientenauswahl und des operativen Vorgehens.
Methode: Zwischen Januar 1998 und Januar 2002 wurden 112 Patienten mit medialer unikompartimenteller Kniegelenkschädigung mittels Implantation einer Schlittenprothese Typ Oxford versorgt. Hierbei erfolgte am Anfang der Studie die Implantation über einen größeren Zugang, im weiteren Verlauf wurde eine minimalinvasive Implantation durchgeführt. Prae-operativ, 6 Wochen postoperativ, 1 Jahr, 3 Jahre und 5 Jahre nach der durchgeführten Operation erfolgte Nachuntersuchung. Das Schmerzausmaß, das Bewegungsausmaß, das Aktivitätslevel und die Lebensqualität der Patienten wurde hierbei an Hand des KSS-Scores evaluiert. Der Implantatsitz wurde radiologisch anhand des Beurteilungsschemas des Herstellers bewertet. Die 78 Männer und 34 Frauen waren durchschnittlich 51,3 Jahre alt (34 - 66 Jahre).
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Operation betrug der Knee-Score 55,4 Punkte und der Function-Score 61,3 Punkte, bei der Nachuntersuchung 6 Wochen postoperativ hatten die Scores einen Wert von 78,3 bzw. 81,5 Punkte und ein Jahr nach der Operation 92,1 bzw. 93,2 Punkte. 5 Jahre nach der Operation zeigten die Patienten, die nachuntersucht werden konnten Punkte-werte von 93,2 und 91,5 Punkten. Die radiologischen Untersuchungen zeigten bei 89,5 % der Patienten keine Abweichungen vom festgelegten Beurteilungsschema. Bei 3 Patienten war eine Revisionsoperation mit Wechsel zur einem bicondylären Oberflächenersatz notwendig. Der Grund hierfür war zweimal ein Implantatlockerung und einmal eine zunehmende Schädigung des lateralen Kompartiments.
Schlussfolgerung: Die Behandlung einer medialen Gonarthrose mittels unikompartimeneller Kniegelenksprothese stellt auch über einen längeren Zeitraum eine effiziente Methode dar. Bei guter Indikation können die klinischen Resultate die des bicondylären Oberflächenersatzes übertreffen. Durch eine minimalinvasive Implantation ist postoperative Morbidität vermindert; Hospitalisationszeit und Rehabilitationsdauer sind kürzer. Das radiologische Ergebnis gemessen am Bewertungsschema ist nur durch konsequente Einhaltung der Operationsschritte zu erreichen. Die richtige Implantatplatzierung ist von entscheidender klinischer Bedeutung.