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Prospektive Erhebung der Lebensqualität nach operativer Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die operative Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen ist bisher palliativ, die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität des Tumorpatienten steht im Vordergrund. Prospektive wissenschaftliche Daten stehen hierzu aus. Aufgrund dessen wurde die Lebensqualität unserer behandelten Patienten prospektiv in Form einer Beurteilung duch den Patienten selbst mittels EORTC-Fragebogen QLQ-C30 erhoben.
Methodik: In einem Zeitraum von 2 Jahren (1998-2000) wurden insgesamt 71 Patienten aufgrund symptomatischer Wirbelsäulenmetastasen operativ behandelt, welche hauptsächlich von Karzinomen der Mamma, Niere und Lunge stammten. Das Verfahren der Wahl war eine Korporektomie des befallenen Wirbelkörpers mit Ersatz durch ein Titankörbchen und zusätzlicher Stabilisierung. Die Erhebung der Daten erfolgte präoperativ während des stationären Aufenthaltes, anschl. wurde den Patienten der Fragebogen 1,3,6 und 12 Monate postoperativ zugesendet.
Ergebnisse: 69 Patienten konnten erfasst werden, hiervon waren 53 (77%) der Patienten zum Zeitpunkt der Datenschließung 1 Jahr postoperativ bereits verstorben, die zensierte mittlere postoperative Überlebenszeit betrug 13,4 Monate. 72% der Patienten waren mit dem Ergebnis der Operation zufrieden.In der Selbsteinschätzung durch den EORTC QLQ-C30 Fragebogen gaben die Patienten durchschnittlich eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik, der emotionalen Belastung und der Lebensqualität bereits 1 Monat nach dem Eingriff, eine Verbesserung des funktionellen Status und der Arbeitsfähigkeit erst 12 Monate postoperativ an. Die subjektiv empfundene Lebensqualität korrelierte hierbei mit der postoperativen Überlebenszeit sowie dem Primärtumor. Als schlechter wurde die soziale und kognitive Belastung angegeben.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Verbesserung der Lebensqualität durch die operative Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen sehr wohl erreicht wird, die Indikationsstellung hierzu bleibt unverändert individuell.