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Die zementfreie Duokopfprothese als Standardversorgung bei der Schenkelhalsfraktur des alten Menschen
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Laut BQS Qualitätsreport von 2005 beträgt die Letalität bei endoprothetischer Versorgung der Schenkelhalsfraktur 5,91%.
Kann die Letälität nach zementierter Versorgung der Schenkelhalsfraktur durch eine zementfreie Schaftprothese gesenkt werden bei vergleichbarer postoperativer Belastung?
In den letzten 4 Jahren wurden in unserer Klinik 125 Schenkelhalsfrakturen mit einer Duokopfprothese mit zementfreiem Schaft versorgt und der postoperative Verlauf prospektiv erfasst. Die postoperative Mobilisation unterschied sich nicht von einer zementierten Versorgung, das heißt alle Patienten durften das operierte Bein mit Gehhilfen ab dem 2. postoperativen Tag voll belasten.
In keinem Fall verstarb ein Patient intraoperativ oder während des stationären Aufenthaltes. Wundhämatome traten in 3% der Fälle auf, davon waren die Hälfte revisionsbedürftig. Prothesenluxationen, Nerven- oder Gefäßläsionen wurden nicht beobachtet. Insgesamt konnten 25 Patienten nach 6 Monaten nochmals radiologisch nachuntersucht werden, eine Änderung der Prothesenposition konnte nicht festgestellt werden.
Die Kosten für die zementfreie Prothese wurden den Kosten für eine zementierte Prothese gegenüber gestellt, wobei die aktuelle Zementiertechnik angenommen wurde, d.h. Vakuummischung, Jetlavage, Markraumstopfen und antibiotikumhaltiger Zement. Auch ohne die Berücksichtigung der längeren Operationszeit für die Zementierung lag kein wesentlicher Kostenunterschied zwischen beiden Verankerungsarten vor, bei ökonomischer Bewertung der verlängerten OP-Zeit ist die zementfreie Versorgung günstiger.
Mit der zementfreien Verankerung der Duokopfprothese kann die Letalität aufgrund einer Zementreaktion vollständig vermieden werden bei nicht wesentlich gesteigerten Kosten.