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Skaphoidrektonstruktion bei Pseudarthrosen im mittleren Drittel (Herbert Typ D2) mit Schraubenosteosynthese und Spongiosaplastik
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Ziel dieser retrospektiven Nachuntersuchung war es, die klinischen und radiologischen Ergebnisse nach Skaphoidrekonstruktion von Pseudarthrosen im mittleren Drittel (Herbert Typ D2) durch Spongiosaplastik und Stabilisierung mit Schraubenosteosynthese zu ermitteln.
Material und Methoden: 80 Patienten mit Skaphoidpseudarthrosen im mittleren Drittel wurden zwischen Mai 1998 und Oktober 2005 operiert und retrospektiv nachuntersucht. 73 Patienten waren männlich und 7 weiblich. Das Durchschnittsalter lag bei 32 Jahren. Die rechte Hand war bei 43 Patienten und die linke bei 37 betroffen. Der durchschnittliche Zeitraum zwischen Unfall und Operation lag bei 9,7 Monaten. Alle Patienten wurden mittels Pseudarthrosenresektion von palmar, Spongiosaplastik aus Radius oder Beckenkamm und Stabilisierung mittels Schraubenosteosynthese behandelt. Die Ruhigstellung im Unterarmgips betrug im Schnitt 6 Wochen. Prä- und postoperativ wurde bei allen Patienten neben konventionellen Röntgenaufnahmen sowie der Stecher-Spezialaufnahme eine Computertomographie durchgeführt, um die Pseudarthrose zu klassifizieren und das operative Prozedere zu planen. Bei der Nachuntersuchung wurde das Augenmerk auf Bewegungsausmaße, Grobkraft und Schmerz (VAS-Skala 0-100) gelegt. Ebenfalls wurde bei allen Patienten der DASH-Fragebogen (prä- und postoperativ) ausgefüllt.
Ergebnisse: Eine knöcherne Konsolidierung konnte bei 73 Patienten (91,25%) nach im Durchsschnitt 8 Wochen durch postoperative CT-Kontrolle festgestellt werden. Komplikationen wie anhaltende Beschwerden postoperativ, keine knöcherne Heilung oder Schraubenlage im Gelenk traten bei 5 Patienten auf. Diese Patienten benötigten weitere Operationen wie erneute Skaphoidrektonstruktion mit Beckenkammblock, mediokarpale Teilarthrodesen oder Entfernung der proximalen Handwurzelreihe. Die Follow-up-Zeit beträgt im Durchschnitt 41,5 Monate.
Der durchschnittliche DASH-Wert (0-100 Punkte) betrug postoperativ 11,8 Punkte (0-53 Punkte). Die Bewegungsausmaße betrugen im Durchschnitt postoperativ bei Extension/Flexion 116,4°, bei Ulnarduktion/Radialduktion 65,4° sowie bei Pronation/Supination 164,4°. Die visuelle Analogskala (VAS 0-100) zeigte einen Durchschnittswert von 4,3 in Ruhe und von 21,4 bei Belastung postoperativ im Vergleich zu präoperativen Werten von 32,5 in Ruhe und 71,8 bei Belastung. Die Messung der Grobkraft mit dem JAMAR-Dynamometer (Stufe 2) ergab 40,7 kg im Durchsschnitt. Die Patientenzufriedenheit (Skala 1-4; 1=“sehr gut“) betrug im Durchschnitt 1,47.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass bei Skaphoidpseudarthrosen im mittleren Drittel die Rekonstruktion mit autologer nicht vaskularisierter Spongiosaplastik und Schraubenosteosynthese ein verlässliches Verfahren ist, welches zu hohen knöchernen Konsolidierungsraten führt. Für die präoperative Planung sowie die exakte Beurteilung der postoperativen knöchernen Situation und anatomischen Stellung bzw. Form des Skaphoids hat sich die Computertomographie bewährt.