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Ergebnisse der mikrochirurgischen Versorgung von Rasenmäherverletzungen im Fußbereich
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Trotz verbesserter Sicherheitsvorkehrungen treten immer noch Rasenmäherverletzugen im Bereich der unteren Extremität auf. Es handelt sich entweder um distale Amputationsverletzungen oder weiter proximal gelegene tangentiale Defektverletzungen.
Methode und Patienten: 13 Patienten mit einer ausgedehnten Rasenmäherverletzung im Fußbereich wurden behandelt. Es handelt sich um 9 Kinder (Alter 2-11 Jahre) und 4 Erwachsene (17-62 Jahre). In allen Fällen führte Unachtsamkeit zu der Verletzung. In 6 Fällen lag eine Amputation der Großzehe in 2 Fällen eine transmetatarsale Amputation und in 5 Fällen ein tangentialer Defekt im Fußbereich vor.
Ergebnisse: In 5 von 6 Fällen konnte die Großzehe erfolgreich replantiert werden. Eine primäre oder sekundäre Spalthauttransplantation war in 4 Fällen notwendig. Eine von zwei transmetatarsalen Amputationsverletzung konnt erfolgreich replantiert werden. Postoperativ kam es zu einem Gewebeuntergang, welcher eine Spalthauttransplantation und schließlich eine freie Radialis-Lappenplastik notwendig machte. Bei den 5 augedehnten tangentialen Defektverletzungen erfolgte primär ein Debridement. In Rahmen der urgence différee wurde der Defekt mit einer freien Lappenplastik (3 x Latissimus dorsi-Lappen, 2x Radialislappen) gedeckt. Eine spezielle Schuhversorgung wurde bei allen Patienten mit tangentialem Defekt durchgeführt. Durch eine sorgflätige Wundreinigung im Rahmen der Erstversorgung trat in unserer Serie keine erhöhte Infektrate auf.
Schlussfolgerungen: Rasenmäherverletzungen zeichnen sich durch eine hohe Energieabgabe mit Riß-Quetschverletzungsmechanismus auf verschiedenen Ebenen aus. Der Weichteilschaden der amputierten Großzehen wird erst nach Revaskularisierung deutlich. Ebenso zeigt sich das gesamte Ausmaß des Gewebeschaden bei den tangentialen Defekten erst beim - in unseren Augen notwendigen - second look 24 - maximal 72 Stunden nach Verletzung.