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Klinische und radiologische Therapieergebnisse nach Refixation eines osteochondralen Fragmentes im Kniegelenk bei Kindern und Jugendlichen
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: In wie weit ein osteochondrales Fragment noch refixierbar ist, lässt sich häufig nur intraoperativ entscheiden. Je nach Lokalisation des Knorpel–Knochen Defektes wird die Fragmentrefixation entweder arthroskopisch oder offen mittels Miniarthrotomie durchgeführt.
Die Fixierung des Knorpel-Knochenfragmentes kann durch kleine Lochschrauben (Durchmesser von 2,7 mm oder 3,5 mm) oder durch Ethipins erfolgen. Bei Kindern und Jugendlichen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Fragment wieder einheilt. Ziel der Untersuchung war, dieses anhand des eigenen Patientenkollektives zu überprüfen.
Methodik: Zwischen Januar 2001 und Dezember 2006 wurde eine Refixation eines freien osteochondralen Fragmentes im Kniegelenk bei 12 Kindern und Jugendlichen in unserer Abteilung durchgeführt. In 7 Fällen handelte es sich um ein Osteochondrosis Dissecans im Stadium IV. In 4 Fällen war eine Patellaluxation ursächlich, in einem Fall ein komplexes Knietrauma. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 22 Monate. Eine klinische Auswertung erfolgte mittels IKDC-, Lysholm- und Gillquist-Score. Zusätzlich wurden die MRT–Aufnahmen evaluiert. Die intra- und postoperativen Komplikationen wurden sowohl bei der Fragmentrefixierung als auch bei der Metallentfernung erfaßt.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der 12 Patienten (10 Jungen und 2 Mädchen) betrug 15 Jahre zum Operationsdatum. Die Auswertung der funktionellen Fragebogen erbrachte ein gutes oder ausgezeichnetes klinisches Therapieergebnis nach einem mittleren Nachuntersuchungszeitraum von 22 Monate. Alle Patienten erreichten wieder Sporttauglichkeit.
Kernspintomographisch zeigte sich die Knorpelfläche im ehemaligen Defektbereich teilweise zwar inhomogen, die ehemalige Defektzone war aber in allen Fällen von Knorpel überzogen.
Schlussfolgerungen: Falls das Knorpel-Knochenfragment noch vital ist und die Größe eine Fragmentrefixation erlaubt, sollte diese Methode bevorzugt werden. In unserem Patientenkollektiv wurden wieder alle Patienten sporttauglich, die MRT–Befunde zeigten im Verlauf eine nahezu komplette Heilung.