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Operationstechnik der Plattenarthrodese der Schulter
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die unterschiedlichen Empfehlungen in der Literatur zur Arthrodesetechnik beschäftigen sich neben der Fusionsstellung hauptsächlich damit, eine möglichst stabile Osteosynthese zu erreichen, um Pseudarthrosen zu vermeiden. Dabei basieren die Angaben fast ausnahmslos auf den Erfahrungen der einzelnen Operateure, wobei für viele Operateure die Schulterversteifung eine Einzeloperation bleibt. Es muss berücksichtigt werden, dass die Ausbildung von Pseudarthrosen und Infektionen, den beiden häufigsten Komplikationen der Schulterarthrodese, operationstechnisch nur beeinflusst werden kann, indem man eine möglichst stabile, wenig Material umfassende Osteosynthese (guter Fragmentkontakt, Vermeidung Instabilität, geringere Beeinträchtigung der Knochenvaskularität) und einen entsprechend kleinen Zugang (Verminderung chirurgisch bedingter Weichteil- und Knochennekrosen) wählt.
Methodik: Basierend auf unseren biomechanischen Untersuchungen zur primären Festigkeit von Schulterarthrodesen an 24 humanen Präparaten (Schrauben- und Plattenarthrodesen mit unterschiedlichen Materialanordnungen; Belastungsrichtungen: Ab-, Adduktion, Ante- und Retroversion; zerstörungsfreie Testung an einer Materialprüfmaschine), erfolgt eine Videodemonstration der sich daraus und aus der Literatur ergebenden Operationstechnik: Arthrodesepartner: Humerus/Glenoid und Humerus/Akromion. Arthrodese-Position: 20° Abduktion, 30° Anteversion/40° Innenrotation relativ zum Thorax; Materialanordnung: 12- oder 13-Loch-Rekonstruktionsplatte; Befestigung der Platte mit jeweils drei Schrauben an der Spina scapulae und dem Humerus, zusätzlich werden zur Kompression drei Humerus-Glenoid-Schrauben und zwei Akromion-Humerus-Schrauben mit Verlauf durch die Plattenlöcher eingebracht, ein Loch oder zwei Plattenlöcher im Bereich des Plattenknicks bleiben frei.
Von 1987 bis 2004 wurde bei 35 Patienten (6 weiblich, 27 männlich; Alter 36 (17-82) Jahre) eine Plattenarthrodese der Schulter durchgeführt (Technik: 8-16-Loch-Rekonstruktions- oder DC-Platten). Der Nachuntersuchungszeitraum beträgt 3,1 (0,8-10,8) Jahre.
Ergebnisse: Funktionell wurde ein aktives Bewegungsausmaß von 56° Abduktion und 61° Anteversion erreicht. Bei 9 (26%) Patienten mussten Revisionsoperationen durchgeführt werden. In 4 (11%) Fällen kam es nach primärer Arthrodese zu einer Pseudarthrose. Bei den 6 zuletzt operierten Patienten mit Anwendung der beschriebenen Operationstechnik wurde jeweils eine primäre Fusion erreicht.
Schlussfolgerung: Neben der Fusion von Humerus und Glenoid sollte die knöcherne Vereinigung von Humerus und Akromion angestrebt werden, da sich durch die Einbeziehung dieser Arthrodesepartner weitere Befestigungsmöglichkeiten ergeben. Zur Steigerung der biomechanischen primären Festigkeit und Reduktion der Pseudarthroserate sollten drei glenohumerale Kompressionsschrauben verwendet werden.