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Versorgung distaler Radiusfrakturen mit einem intramedullären Nagelsystem – eine biomechanische Studie
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Patienten mit einer distalen Radiusfraktur haben häufig eine schlechte Knochenqualität und weisen zudem meist eine starke posttraumatische Weichteilschädigung auf. Ein wichtiger Faktor bei der Versorgung dieser Frakturen liegt u.a. in der richtigen Wahl des Osteosynthesematerials. Um eine frühzeitige Mobilisation zu erreichen und eine weitere Weichteiltraumatisierung zu vermeiden kann im Gegensatz zur konventionellen winkelstabilen Plattenosteosynthese, die einen offen Zugang erfordert, ein minimalinvasiv eingebrachtes und weichteilschonendes Nagelsystem angewendet werden.
Methodik: Nach vorangegangener FEM-Analyse wurde unter biomechanischen Gesichtspunkten ein winklestabiles Plattensystem mit dem IP-XS-Nagel verglichen. Dabei wurden jeweils 8 Sawbone Radius Kunstknochen im Sinne einer A3-Fraktur osteotomiert und mit Platten und Nägeln versorgt. Es wurden je 1000 alternierende Belastungszyklen bis 200N durchgeführt und dabei die totale Verformung gemessen.
Ergebnisse: Die Osteosynthese mit dem Nagelsystem wies eine höhere Rigidität auf. Die Verformung der Radius-Osteotomien nach IP-XS-Nagelosteosynthese war um 25% niedriger als die nach Plattenosteosynthese. Diese Ergebnisse bestätigten die gewonnen Daten aus der FEM-Analyse auch hier lag die Verformung der Platten-Gruppe um 20% über der der Nagel-Gruppe
Schlussfolgerung: Das dargestellte Nagelsystem erfüllt die Bedingungen die an ein Implantat gestellt werden zur Versorgung von distalen metaphysären Radiusfrakturen (Typ A2 und A3) und gering dislozierten Gelenkfrakturen (Typ C1). Seine klaren Vorteile liegen in der hohen gelieferten Stabilität und der maximalen Weichteilschonung durch die minimalinvasive Implantationstechnik.
Abbildung 1 [Abb. 1]