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Prospektiver Vergleich zweier Matrix-gekoppelter Chondrozyten Transplantationsverfahren zur Behandlung von Knorpelschäden im Kniegelenk
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Knorpelschäden an der Femurkondyle stellen eine häufige Begleitverletzung bei Kreuzbandverletzungen dar. Die Matrix-gekoppelte autologe Chondrozytentransplantation stellt ein zunehmend verbreitetes und etabliertes Verfahren zur Behandlung dieser Knorpelschäden dar. In der vorgestellten Studie wurden zwei verschiedene Matrix-gekoppelte Transplantationsverfahren verglichen. Bei dem einen Verfahren werden die isolierten Chondrozyten nach Zwischenkultur auf eine mit Kollagen I/III-beschichtete Membran geimpft (Matrix-induced Autologious Chondrocyte Implantation; MACI®). Bei dem anderen Verfahren werden die isolierten Chondrozyten direkt nach Extraktion in einer gelartigen Kollagen I-Matrix kultiviert (Cartilage Regeneration System, CaReS®). Ob sich beiden Verfahren hinsichtlich ihrer klinischen Ergebnisse unterscheiden, ist bis dato nicht untersucht.
Methodik: 19 Patienten (14 Männer, 5 Frauen, mittleres Alter 34,1 Jahre) mit traumatischen Knorpelschäden (n=12) oder atraumatischer Osteochondrosis dissecans (n=7) wurden prospektiv erfasst und nachuntersucht. Im Jahr 2003 und der ersten Hälfte des Jahres 2004 wurde mit dem CaReS-Implantat (n=8) behandelt, ab Mitte 2004 bis Ende 2005 wurde die zweite Gruppe mit dem MACI-Verfahren (n=11) versorgt. Alle Operationen wurden durch einen Operateur durchgeführt (M.S.). Prospektiv erfasst wurden präoperativer Schmerzscore und der Tegner-Lysholn Score. Bei der Nachuntersuchung wurden der IKDC-Score, Tegner-Lysholm- und Schmerzscore erfasst. Der statistische Vergleich erfolgte mittels Student’s T-Test.
Ergebnisse: 8 von 19 Patienten hatten in der Anamnese eine Kreuzbandruptur mit entsprechender Stabilisierung vor der Knorpelersetzenden Therapie. Alle behandelten Knorpeldefekte lagen an der medialen (n=14) oder lateralen (n=4) Femurkondyle, einmal wurde ein medialer und lateraler Knorpeldefekt behandelt. Die mittlere Defektgröße betrug 7±1,66 cm2. Bei allen Patienten bewirkte die Knorpelmatrixtransplantation bei der Nachuntersuchung postoperativ (im Mittel 17 Monate nach Operation) eine hochsignifikante Verbesserung des Tegner-Lysholm-Scores und des Schmerzscores (beide p<0,001). Der Tegner-Lysholm-Scores verbesserte sich um 2,6±0.5 Punkte in der CaReS-Gruppe und um 2,2±0.9 Punkte in der MACI-Gruppe in beiden Gruppen gleichermaßen. Der postoperative IKDC-Score lag in der CaReS Gruppe bei 78,5±14.2 und in der MACI-Gruppe bei 81,2±22,9 (p=0.69, nicht signifikant). Die mittlere Nahtlänge des operativen Zugangs sowie die mittlere OP-Zeit waren in der der CaReS-Gruppe geringgradig länger (7,3 cm bei CaReS vs. 6 cm bei MACI (p=0.004; 79,1 Minuten bei CaReS vs. 65,1 Minuten bei MACI (p=0.054)).
Schlussfolgerung: Knorpelmatrixtransplantation führt zur Verbesserung der Aktivitätsniveaus und bewirkt eine signifikante Schmerzreduktion. Ein Unterschied hinsichtlich funktioneller Ergebnisse zwischen den beiden Knorpelzelltransplantation konnte in dem dargestellten Kollektiv nicht gezeigt werden.