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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und
47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

02. - 06.10.2006, Berlin

Upright-MRT

Meeting Abstract

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  • H.K. Beyer - Praxis, Herne, Germany
  • D. Großkurth - Praxis f. Rheumatologie-Sportmedizin-Chirotherapie, Orthopädie, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.14.1.3-2195

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2006/06dgu0994.shtml

Veröffentlicht: 28. September 2006

© 2006 Beyer et al.
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Gliederung

Text

Es wird berichtet über kernspintomographische Untersuchungen mit dem ersten Upright-MRT in Deutschland. Während im Rahmen der orthopädischen Diagnostik zum einen die Statik und zum anderen das funktionelle Denken wesentlich sind, ist diese Aussagefähigkeit mit den üblichen MRT-Geräten nicht in dem gleichen Maße gegeben, da die Untersuchungen in liegender Position stattfinden. Auch funktionelle Aufnahmen sind letzlich deswegen nicht funktionell, da es sich um ruhende Positionen handelt, wobei aber dadurch die aktive Muskel-Sehnenkraft funktionell nicht beurteilt werden kann. Das Verfahren der Upright-MRT wird in den USA mit sehr großer positiver Resonanz eingesetzt – entwickelt von Fonar. Die Innovation des Upright-MRT ist die vollkommen freie Positionierung des Patienten. Neben liegender Position können nun Untersuchungen im Sitzen und im Stehen, dabei in Hyperextension und Hyperflexion sowie in Seitneigen und Rotationen vorgenommen werden. So können z.B.unterschiedliche Diskus-Vorwölbungen unter Einwirkung der Schwerkraft und Funktion objektiviert werden. Funktionsaufnahmen führen zum Nachweis einer Eineingung des Spinalkanales und der Neuroforamina bei Diskushernien, Spondylarthrose u.s.w. Die Upright-MRT-Bildgebung erlaubt die Untersuchung des Patienten genau in der Position, in der Beschwerden auftreten. So können Segmentinstabilitäten eindeutig nachgewiesen werden, als exakte Indikation zur Durchführung von Fusions-Operationen. Gleichsinnig läßt sich das postoperative Ergebnis hinsichtlich der Stabilität genau beurteilen. Auch Bewegungsabläufe können cinemaskopisch dargestellt werden. Weiterhin ist es möglich, gewichtstragende Gelenke – Fuß-, Knie- und Hüftgelenk – stehend zu untersuchen. Insbesondere gelingt der funktionelle Nachweis von traumatischen Veränderungen bei knöchernen Strukturen oder ligamentären bzw. sonstigen Weichteilverletzungen.

Ein weiterer Vorteil liegt in dem vollständig offenen Design des Gerätes - als problemlose Untersuchung für Patienten mit Platzangst. Auch übergewichtige Patienten passen bis zu einem Körpergewicht von 225 kg ohne wesentliche Beeinträchtigung in das Gerät. Überdies können Kleinkinder mit dem Upright-MRT Gerät wesentlich einfacher untersucht werden – auf dem Schoß der Mutter sitzend, ohne Narkose.

Das MRT-Gerät – bisher in Europa in Zürich, Aberdeen und Madrid eingesetzt – wird sicher auch in Deutschland einen wesentlichen diagnostischen Beitrag liefern. Eine gewisse Standort-Problematik ist jedoch begründet durch das Gewicht des Gerätes mit etwa 145 Tonnen.