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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und
47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

02. - 06.10.2006, Berlin

Multimodale Therapie bei chronischem Nacken- und Rücken-Schmerz – Ergebnisse einer prospektiven Vergleichsstudie

Meeting Abstract

  • M. Schiltenwolf - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • E. Neubauer - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • A. Zahlten-Hinguranage - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • M. Buchner - Orthopädische Universitätsklinik, Heidelberg, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.14.1.1-830

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2006/06dgu0977.shtml

Veröffentlicht: 28. September 2006

© 2006 Schiltenwolf et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die multimodale Schmerztherapie hat sich beim chronischen Rücken-Schmerz etabliert, Studien über Ergebnisse bei Patienten mit chronischen Nackenschmerzen sind hingegen rar.

Methode: Diese prospektive klinische Längsschnittstudie vergleicht die Ergebnisse nach einer dreiwöchigen multimodalen Schmerztherapie bei aufgrund von chronischen Nacken-Schmerzen (n=97) oder chronischen Rücken-Schmerzen (n=231) arbeitsunfähigen Patienten. Eingeschlossen wurden Patienten mit chronischen Schmerzen über drei Monate Dauer mit einer korrespondierenden Arbeitsunfähigkeit von über sechs Wochen mit klar definierten Ein- und Ausschlusskriterien. Beide Gruppen wurden zu Beginn der Therapie einer intensiven Evaluation von soziodemographischen, körperlichen, arbeitsplatzbezogenen und psychosozialen Faktoren unterzogen. Sechs Monate nach Beginn der Therapie wurden die Patienten nachuntersucht und hinsichtlich der Kriterien Arbeitsfähigkeit, klinische Funktion (Funktionsfragebogen Hannover Rücken) und Schmerzausmaß (visuelle Analogskala) evaluiert.

Ergebnisse: In beiden Gruppen zeigte sich nach 6 Monaten eine hoch signifikante Verbesserung hinsichtlich aller erhobenen Zielparameter. Hinsichtlich der Outcomeparameter Funktionskapazität und Arbeitsfähigkeit zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in beiden Gruppen, 67,4% kehrten in der Gesamtgruppe wieder zur Arbeit zurück. Die Rücken-Gruppe zeigte nach 6 Monaten allerdings ein signifikant geringeres Schmerzausmaß als die Nacken-Gruppe. Ein Zusammenhang mit den Verhaltensparametern kann hergestellt werden.

Schlussfolgerung: Die multimodale Schmerztherapie stellt auch für Patienten mit chronischem Nackenschmerz eine effiziente Therapieform dar, wie es zuvor in Studien bereits für den chronischen Rückenschmerz gezeigt worden war. Überwindung von Vermeidung erscheint dabei einfacher als die Überwindung von Durchhalten.