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Die Fibulapseudarthrose: Eine häufig mißachtete Komplikation nach Tibiaumstellungsosteotomie bei Varusgonarthrose
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: In der Literatur wird die Ausbildung der Fibulapseudarthrose nach Subtraktionsosteotomie >10% geschätzt, jedoch fehlen hierzu valide Daten. Das Ziel der Untersuchung bestand darin, Ursachen aufzudecken und mögliche Regime der Behandlung darzulegen.
Methode: In eine retrospektive Studie wurden 114 Patienten, davon 24 Frauen und 90 Männer mit einem Altersdurchnitt von 48 Jahren, im Zeitraum 01/2001-10/2005 eingeschlossen. Die Diagnose der Fibulapseudarthrose wurde primär nativradiologisch gestellt
Ergebnisse: Bei 29 Patienten wurde eine mediale aditive Tibiaosteotomie mit einem Umstellungswinkel von 10±4 Grad durchgeführt. 10 Patienten erhielten eine subtraktive Osteotomie mit einem Umstellungswinkel von 12±2 Grad. Bei 75 Patienten wurde zusätzlich zu der Subtraktionsosteotomie eine Fibulaosteotomie bei einem Umstellungswinkel von 13±4 Grad durchgeführt. Hiervon entwickelten 12 Patienten (16%) eine symthomatische hypertrophe Fibulapseudarhtrose, Nach durchschnittlich 9 Monaten erfolgte eine Pseudarthrosentherapie mit einer Plattenosteosynthese (LC-DC-P , 5-9 Loch). Eine Spongiosaplastik wurde in keinem Fall angewendet. Ein Patient kam nach 102 Monaten zur. Bei allen Patienten wurde die Pseudarthrose zur Ausheilung gebracht (Röntgenkontrolle 7±2 Monate).
Schlussfolgerung: Die Fibula neigt aufgrund ihrer besonderen biomechanischen Eigenschaften bei Umstellungsosteotomien zur Ausbildung einer hypertrophen Pseudarthrose. Die Fibulapseudarthrose stellt im eigenen Patientengut eine häufige Komplikation von 16% bei Subtraktionsosteotomie mit Fibulaosteotomie dar.