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Die Arthrodese des oberen Sprunggelenkes in der Infektsituation - mittelfristige Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Aufgabenstellung: Infektionen des oberen oberen Sprunggelenkes können posttraumatisch, iatrogen oder durch hämatogene Streuung enstehen. Nach Revisionen und dem Versuch der Gelenkerhaltung bleibt in ausgewählten Fällen nur der Rückzug auf die Arthrodese als Rettungoperation zur Infektbeherrschung. Ziel der vorliegenden retrospektiven Untersuchung war es, das mittelfristige Outcome von Patienten zu evaluieren, welche an unserrer Einrichtung eine OSG-Arthrodese im Infekt erhielten.
Methode und Material: Im Zeitraum vom 1.1.2002 bis 31.12.2004 führten wir bei 7 Patienten eine Arthrodese im Infekt aus. Es handelte sich um 4 Frauen und 3 Männer, Alter 37 bis 64 Jahre (Median 47,8 Jahre). Vorausgegangen waren in 5 Fällen Osteosynthesen im Bereich des oberen Sprunggelenkes, ein Spätzustand nach Pilon tibiale Fraktur und ein Patient wies eine chronische Osteitis nach hämatogener Streuung auf. Alle Patienten konnten im klinisch und röntgenologisch nachuntersucht werden (Zeitraum im Mittel 19 Monate, Range 12 – 34 Monate). Dabei wurde der AOFAS-Ankle/Hindfoot-Score ermittelt, radiologisch wurden die Kriterien nach Wiedemann und Morrey ermittelt.
Operationstechnik: Wir bevorzugen im Infekt eine Kompressionsarthrodese durch AO-Rahmenfixateur in typischer Weise über einen bilateralen Zugang, nur bei einem persistierenden low grade Infekt mit fortschreitender Gelenkzerstörung kam eine winkelstabile Versorgung mit Plattenosteosynthese zur Anwendung.
Ergebnisse: Sechs Arthrodesen heilten komplikationslos nach dem Eingriff im Infekt und im Mittel nach 12 Wochen mit knöcherner Überbrückung aus. Bei einem Patienten mußten wegen ausbleibender knöcherner Konsolidierung und verbliebenem floriden Infekt zwei Revisionen durchfgeführt werden, hier erfolgte ein Wechsel auf eine interne Schraubenarthrodese. Der AOFAS Score betrug im Mittel zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung 70,2 Punkte (Range 63 – 87 Punkte), das Ausmaß der subtalaren Beweglichkeit im Vergleich zur Gegenseite 54,4%, der Arthrosegrad subtalar und talonavicular wurde mit 1,5 bzw. 0,6 nach den Kriterien von Wiedemann ermittelt. Sechs Patienten beurteilten das Ergebnis mit gut bis sehr gut, ein Patient zeigte sich mit Verlauf und dem Ergebnis unzufrieden.
Schlussfolgerung: Bei Infektionen im oberen Sprunggelenk bleibt die Arthrodese im Infekt eine salvage procedure, welche bei korrekter Ausführung auch zu guten funktionellen Ergebnissen führen kann. Entscheidend ist neben der chirurgischen Technik hinsichtlich des Ergebnisses eine Korrekte Einstellung der Rückfußachse in leichter Außenrotations- und Valgusstellung. Dabei bleibt für uns in der Infektsituation die Kompressionsarthrodese mit dem Fixateur externe das operative Verfahren der Wahl.