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In vivo Analyse der Stabilität eines Zementrestriktors und deren Auswirkung auf die Zementmantelqualität bei Hüfttotalendoprothesen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Bei der Implantation von Hüfttotalendoprothesen (TEP) wird durch den Verschluss der Markhöhle die Ausdehnung des Zementes nach distal verhindert und damit der intramedulläre Druckaufbau und die Penetrationsfähigkeit in den spongiösen Knochen verbessert. Ziel der Studie war die klinische Evaluation eines Markraumstoppers im Hinblick auf Stabilität und Okklusionsfähigkeit.
Methoden: Es wurden prä- und postoperative Röntgenbilder von 100 Patienten mit zementierter TEP untersucht (MS-30, Zimmer). Die Markraumabdichtung erfolgte mit Imset® Zementrestiktoren (Aesculap). Nach einem standardisierten Auswertungsprotokoll erfolgte die Vermessung der Röntgenbilder und die Beurteilung des Zementmantels. Bestimmt wurden die Höhe des Isthmus, der Canal-flare-index, das vertikale femorale Offset, der Cortical-Index sowie der Abstand von Prothesenspitze zum Markraumstopper.
Ergebnisse: Der Abstand von der Prothesenspitze bis zum Markraumstopper betrug im Mittel 35,83 mm ± 18,0. 21 Zementrestriktoren befanden sich in einem Bereich der optimalen Stabilität bis max. 20 mm Migration, 63 waren bis 50 mm gewandert und 16 versagten durch Migration über 50 mm. Wir sahen eine Zementleckage in 22 und ein Verkippen in 5 Fällen. Erfahrene Operateure (<100 TEP, n=56)) hatten eine signifikant besseres Zementierergebnis als unerfahrenen Operateure (n=44)(p=0,014).
Schlussfolgerungen: Der untersuchte Zementrestiktor zeigte eine deutliche Migrationstendenz. Dies kann Folge hoher intramedullärer Drücke aufgrund guter Okklusionseigenschaften oder Folge einer ungenügenden Stabilität sein. Kleine intramedulläre Durchmesser oder ein hoher Isthmus vermindern das Risiko einer Migration. Die Erfahrung des Operateurs hat einen deutlichen Einfluss auf das Zementierergebnis.