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Auswirkung präklinischer Volumengabe auf das Outcome bei penetrierendem Trauma
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Kontrollierte Studien empfehlen, bei penetrierendem Trauma keine Infusionstherapie durchzuführen. Anhand der prospektiv erfassten Daten des Traumaregisters der DGU sollten die Auswirkungen einer präklinischen Volumengabe an einem größeren Kollektiv nachvollzogen werden.
Methodik: Bei der Auswertung des Traumaregisters der DGU (Stand 2004) waren bei 11.747 Datensätzen die notwendigen Angaben über Unfallmechanismus, Volumengabe, AIS und MOF vorhanden. Hiervon waren 585 Patienten (5,0%) penetrierend verletzt und wurden primär versorgt.
Ergebnisse: Die Verletzten wurden nach der Schwere des Traumas (abgebildet durch den maximalen abbreviated injury score AIS) und nach der Menge des präklinisch verabreichten Volumens (Gruppe I <500ml; Gruppe II 500-1000 ml; Gruppe III >1000 ml) unterteilt. In den resultierenden Untergruppen wurde die Klinikaufenthaltsdauer (in Tagen d) und der Anteil der Patienten mit Multiorganversagen (MOF, definiert als SOFA score >= 2 für zwei oder mehr Organsysteme an zwei oder mehr Tagen) erfasst. In Tabelle 1 [Tab. 1] sind aus Platzgründen nur Patienten mit einem AIS > 2 dargestellt.
Schlussfolgerung: Bei der Interpretation ist zu beachten, dass die Daten nicht kontrolliert erhoben werden konnten. Bei den 585 dokumentierten Patienten führte eine präklinische Infusionstherapie unabhängig von der Schwere der Verletzungen zu einer Verlängerung der Krankenhausliegedauer und einer Störung von Organfunktionen.