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Die Effektivität von routinemäßigen präoperativen MRSA-Nasenabstrichen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Die Effektivität von MRSA-Screening-Programmen bei Risikopatienten ist nachgewiesen. In der Literatur wurde dagegen bei Gesunden eine Prävalenz von 2-3 % (Untersuchungen um das Jahr 2000) für nasale MRSA-Besiedlung nachgewiesen. Dabei wird eine zunehmende Tendenz festgestellt. So betrug die Prävalenz bei gesunden Kindern im Jahr 2004 schon über 9% gegenüber 0,8 % in 2001.
Zur weiteren Risikoverringerung haben wir im Rahmen einer Studie das MRSA-Screening ausgedeht. Von Februar bis Mai 2005 wurde bei 50 konsekutiven Patienten, die aus der Sprechstunde zur elektiven Hüft- oder Knieendoprothesenimplantation einbestellt wurden, einen Nasenabstrich zur Untersuchung auf MRSA-Besiedelung abgenommen.
Ziel war es, im Falle einer nasalen MRSA-Besiedelung diese zunächst zu behandeln und den Patienten erst nach Nachweis des Behandlungserfolges zur Operation aufzunehmen.
Bei den 50 nasalen Abstrichen wurde in 20 Fällen (40%) eine Staphylokokkus aureus Besiedelung nachgewiesen. In keinem Fall wurde MRSA nachgewiesen.
Aufgrund der geringen Effektivität der prästationären Untersuchung durch die geringe Prävalenz haben wir das MRSA-Screening wieder auf die Risikopatienten beschränkt. Hier ist sowohl die Effektivität als auch die Effizienz nachgewiesenermaßen höher.
Das von uns durch geführte nasale MRSA-Screening präoperativ bei allen Patienten wurde von den Diskussionspartnern beim 1. Gemeinsamen Kongress Orthopädie- Unfallchirurgie im Rahmen eines Lunch-Symposiums (Resorba, 21.10.2005. MRSA: Problem erkannt, Problem gebannt?) vorgeschlagen.