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Effizienz der gelenkerhaltenden Labrum-Chirurgie am Hüftgelenk
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Lässt sich das Impingment-Syndrom der Hüfte mit Labrumläsion durch offen-operative Therapie behandeln?
Methoden: Im Zeitraum von 05.00 bis 07.05 wurden 20 Patienten an 24 Hüftgelenken operativ behandelt (Trochanter-Flip-Osteotomie und chirurgische Hüftgelenksluxation). Die Indikation in dieser Patientengruppe ergab sich aus der Klinik mit positiven Impingment-Zeichen sowie röntgenologisch nachgewiesenem Schenkelhalshöcker („bump“) und/oder Labrum-Läsion in der Artho-MRT (A-MRT). Nach intra-operativem Befund wurde bei degenerativ zerstörtem Labrum eine Teilresektion und bei korbhenkelähnlichen Rissen eine Refixation mittels Naht oder Faden-Anker durchgeführt. Der postoperative Nachbeobachtungszeitraum betrug 6 - 12 Monate. Als Operationserfolg wurde ein Verschwinden oder eine deutliche Besserung der präoperativen, coxalen Beschwerden gewertet. Des weiteren wurde auch die Korrelation zwischen A-MRT und intra-operativem Befund erfasst.
Ergebnisse: In 3 von 24 Fällen lag präoperativ kein A-MRT vor. In allen Hüftgelenken zeigte sich eine Übereinstimmung zwischen A-MRT und intra-operativem Befund mit Nachweis oder Ausschluss einer Labrum-Läsion. Des weiteren stimmte die radiologische Differenzierung zwischen degenerativen Labrumschäden und einer glatten Rissbildung in 18 von 21 Hüften überein. In 16 von 20 Hüften (80%) wurde durch den labrumchirurgischen Eingriff ein Behandlungserfolg erzielt. Auch nach operativer Labrum-Refixation zeigten 5 von 6 Hüften gute klinische Ergebnisse mit postoperativer Beschwerdefreiheit. Insgesamt wurden 3 Hüftgelenke aufgrund erneuter, massiver Beschwerden im Verlauf von 18 bis 42 Monaten nach Labrum-Operation endoprothetisch ersetzt, wobei in einem Fall ein Teilgelenkersatz des Hüftkopfes vorgenommen wurde.
Schlussfolgerung: Im mittelfristigen Verlauf zeigten sich mehrheitlich gute Ergebnisse nach offener Labrum-Chirurgie. Es ist noch nicht geklärt, welche Faktoren den Erfolg oder Misserfolg der Therapie vorhersagen lassen. Alle Gelenke waren offen beurteilbar. Bei weiterer Verbesserung der MRT-Bildqualität und kritischer Indikationsstellung zur gelenkerhaltenden Operation muss eine präzise Analyse der Knorpelverhältnisse in die Therapiewahl mit einfließen. Darüber hinaus sollten Therapieversager einer postoperativen A-MRT einer Ursachenabklärung zugeführt werden.