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Metallionenexposition bei Patienten nach Knie-TEP
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Bei allen metallischen Implantaten kommt es durch Korrosion und Abrieb zu einer Freisetzung von Metallionen. Dadurch werden systemische toxische Effekte und maligne Entartungen als Folge erhöhter Serumkonzentrationen von Chrom und Kobalt befürchtet. In verschiedenen Studien wurden erhöhte Serumkonzentrationen bei Patienten mit Hüft-TEP und Metall-Metall-Gleitpaarungen gefunden. Fragestellung dieser Studie war, ob Knie-TEP ebenfalls zu einer signifikanten Erhöhung von Metallionen im Serum führen.
Methodik: Aus einem Kollektiv von 257 Patienten mit Knie-TEP-Implantation zwischen 1997 und 1999 wurden im Rahmen einer Nachuntersuchung bei 41 nacheinanderfolgenden Patienten die Serum-Konzentrationen von Chrom, Kobalt und Molybdän bestimmt. Darunter waren 18 Patienten mit einseitiger Knie-TEP (Median 66 Monate postoperativ) und 23 Patienten mit beidseitiger Knie-TEP (Median 75/50 Monate nach postoperativ). Die Serum-Konzentrationen wurden mit der Anzahl der Knie-TEP, der Patientenaktivität (UCLA-Score) und dem BMI korreliert, und mit einer Kontroll-Gruppe von 130 Patienten ohne Implantate verglichen
Ergebnisse: Die mittlere Serum-Konzentration für Chrom, Kobalt und Molybdän betrug 0.92, 3.28 and 2.55µg/l bei den Patienten mit einseitiger Knie-TEP und 0.98, 4.28 and 2.40 bei den Patienten mit beidseitiger Knie-TEP. Es fand sich ein statistisch signifikanter Unterschied (p<0.001) für beide Gruppen zur Kontroll-Gruppe ohne Implantate für Chrom (<0.25µg/l) und Kobalt (0.25µg/l), jedoch nicht zwischen den beiden Gruppen.
Schlussfolgerung: Die Implantation von Knie-TEP führt zu einer signifikanten Erhöhung der Serum-Konzentrationen von Chrom und Kobalt. Bisher wurden keine lokalen oder systemischen Nebenwirkungen beobachtet.