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Effekte von Melagatran auf humane Osteoblasten
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Ziel: Osteoporose stellt ein relevantes Problem nach Langzeitbehandlungen mit unfraktioniertem Heparin (UFH) und niedermolekularem Heparin dar. Melagatran ist ein neuer direkter Thrombininhibitor mit vergleichbaren Daten bezüglich der Prävention thromboembolischer Ereignisse nach orthopädischen Eingriffen. Das Ziel der vorliegenden in vitro Studie war es, die Auswirkungen von Melagatran auf humane Osteoblasten zu untersuchen und mit den Effekten bekannter Heparine zu vergleichen.
Methodik: Melagatran, Dalteparin und UFH wurden in der therapeutischen Konzentration sowie bis zu zwei Zehnerpotenzen darüber und darunter zu primären Osteoblastenkulturen hinzugefügt. Zellzahl, Proteinsynthese, Aktivität der mitochondrialen Dehydrogenase und der alkalischen Phosphatase und die Synthese von Kollagen Typ I wurden evaluiert.
Ergebnisse: Melagatran zeigte im Vergleich zu den anderen untersuchten Substanzen den geringsten Einfluss auf die Proteinsynthese und die Zellproliferation mit einer Reduktion der Zellzahl auf 83,5 ± 9 % (p=0,027) der Kontrollgruppe in der höchsten untersuchten Konzentration nach 15-tägiger Inkubation. Die Aktivität der mitochondrialen Dehydrogenase und der alkalischen Phosphatase und die Kollagen Typ I - Synthese der Osteoblasten zeigten unter dem Einfluss von Melagatran und Dalteparin ähnliche Muster. Die Inkubation mit UFH führte zu den ausgeprägtesten Veränderungen des zellulären Metabolismus.
Schlussfolgerung: Melagatran zeigte geringere inhibitorische in vitro Effekte auf humane Osteoblasten als das niedermolekulare Heparin Dalteparin und UFH. Wir schließen aus unseren Ergebnissen, dass die Verwendung von Melagatran zu einer Vermeidung von Heparin-induzierten negativen Effekten auf die Knochensubstanz führen kann, welche regelmäßig bei antikoagulatorischer Langzeittherapie gesehen werden.