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Vergleichende Blutmessungen bei Alloclassic® Variall™ Pfannen mit direkt-konisch verankerten Pfanneneinsätzen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Einführung: Ziel dieser retrospektiven Studie war es die Metallkonzentrationen im Blut von Hüft-TEP Patienten mit verschiedenen Gleitpaarungen zu evaluieren. Die Hartpaarungen Metall und Keramik wurden direkt durch konischen Press-fit in der Pfannenschale verankert. Die Polyäthyleninlays wurden zusätzlich durch 3 Spikes am Boden der Pfannenschale gegen Rotation gesichert.
Methodik: Die Blutwerte von Co, Cr, Mo, Ti, Al, Ni und Nb wurden in 75 Patienten untersucht die mit einer primären zementfreien H-TEP in unserem Krankenhaus versorgt wurden. In alle Fällen wurde eine Alloclassic® Variall™ H-TEP implantiert (VARIALL™, Zimmer, Winterthur, Schweiz) mit drei verschiedenen Gleitpaarungstypen: Metall-Metall (Metasul™), Keramik-Keramik (Cerasul™) und Quervernetztes Polyethylen- Metall (Durasul™). Jeweils 25 Patienten aus jeder Gleitpaarungsgruppe wurden 24-38 Monate postoperativ evaluiert. Die Auswahl der Patienten erfolgte nach strengen Einschlußkriterien.
Ergebnisse: Die Al-, Ti-, Ni- und Nb-Blutwerte befanden sich bei allen Patienten unter der Nachweisgrenze. Die mediane Co-Blutkonzentration in der Cerasul™ - und Durasul™-Gruppe war 0.19ng/ml und in der Metasul™-Gruppe mit 0.69ng/ml statistisch signifikant erhöht (jeweils p=0.001). Die mediane Cr-Blutkonzentration in den beiden nicht-Metall-Gruppen war 0.19ng/ml und in der Metall-Gruppe mit 0.47ng/ml auch signifikant erhöht (p=0.003 und p=0.002). Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede der Mo-Blutkonzentrationen zwischen allen drei Gleitpaarungstypen (p>0.05). Weiters konnten auch keine signifikanten Differenzen nachgewiesen werden bezüglich Alter und Geschlecht der Patienten, Nachuntersuchungszeitraum und präoperativer Kreatininwerte im Serum.
Schlussfolgerung: Im Obwohl die Blutkonzentrationen von Cobalt und Chrom bei Trägern einer Hüft-Totalendoprothese mit einer Metall-Metall-Gleitpaarung signifikant höher als bei nicht-Metall-Gleitpaarungen waren lagen diese weit unter den toxischen Grenzwerten. Der Einsatz von direkt-konischen metallischen Pfanneninlays zeigte keine signifikant erhöhte Blutkonzentrationen von Co und Cr im Vergleich zu Hüftsystemen mit sogenannten „Sandwich-Inlays“.