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Traumatische Aortenverletzungen beim polytraumatisierten Patienten
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
In der vorliegenden Studie werden die Behandlungsergebnisse der offenen transthorakalen und der endoluminalen stentgestützten Versorgung bei polytraumatisierten Patienten mit traumatischer Aortenruptur hinsichtlich der Versorgungsqualität und Letalität dargestellt.
Methoden
Die Datenerhebung erfolgte prospektiv im Rahmen des Traumaregisters der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zwischen 1993 und 2002. Anhand des AIS-Codes wurden zunächst alle polytraumatisierten Patienten mit einer Aortenruptur ermittelt und in die Analyse (ISS, Blutdruck, Hb, AISThorax/Abdomen/Schädel, Alter) eingeschlossen. Innerhalb dieses Patientenkollektives wurde dann für 41 Patienten der Jahre 1998 bis 2002 die Versorgungsqualität und Letalität zwischen offenem chirurgischen und stentgestützt-rekonstruierendem Verfahren verglichen.
Ergebnisse
Von insgesamt 14110 wiesen 100 (0.7%) Patienten mit einem Durchschnittalter von 38 Jahren (± 19) eine Aortenläsion mit einer innerklinischen Gesamtletalität von 39% auf. Der mittlere ISS betrug 41 (± 14) Punkte. Bei 36 Patienten wurde die Ruptur offen transthorakal und bei 5 Patienten interventionell mittels Stent versorgt. Die Letalität in der Stentgruppe war mit 0% deutlich niedriger als in der offen operierten Gruppe (17%).
Schlussfolgerungen
Die Krankenhausletalität der traumatischen Aortenruptur scheint durch die Anwendung interventioneller Stentverfahren deutlich gesenkt werden zu können. Da die Methode ein gering invasives und sicheres Verfahren darstellt, ist sie in Zentren mit entsprechender Erfahrung eine wichtige Alternative zum offenen transthorakalen Vorgehen .