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Erfahrungen mit der winkelstabilen volaren T-Plattenosteosynthese in der Versorgung distaler Radiusfrakturen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Ziel der prospektiven Untersuchung ist die Analyse der Funktion und des Outcomes nach Versorgung distaler Radiusfrakturen mit der winkelstabilen volaren T-Platte in Abhängigkeit von Frakturtyp, Therapieform und Begleitverletzungen im Vergleich zu anderen Osteosyntheseverfahren.
Methoden
Im Zeitraum von 01/01 bis 12/02 wurden insgesamt 150 Radiusfrakturen bei 145 Patienten (82 Frauen; 63 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 51,8 (17-93) Jahren operativ versorgt. Die operative Versorgung erfolgte in 56,7 % der Fälle mittels volarer Plattenosteosynthese, davon wurde bei 60 % eine winkelstabile Platte eingesetzt. Die übrigen Frakturen wurden durch eine dorsale Platte (8%) bzw. durch Materialkombination Spickdraht/Schrauben und/oder Fixateur externe stabilisiert.
Die radiologische und klinische Nachuntersuchung erfolgt frühestens 1 Jahr nach operativer Versorgung. Zusätzlich wird anhand eines Fragebogens der DASH- und der Mayo-Score bestimmt.
Ergebnisse
Nach der AO-Klassifikation fanden sich in 47,7 % Typ A-, 8,6% Typ B- und 55,6% Typ C-Frakturen. Dabei fand sich bei 53,1 % eine relevante Begleitverletzung (Bandverletzungen 14,3 %; Handwurzelfrakturen 3,9 %; distale Ulnafrakturen 10,4%; TFC/Proc. styloideus ulnae 70,1%).
Von den 67 bisher untersuchten Patienten (39 Frauen, 28 Männer; Durchschnittsalter: 53,3 Jahre; NU nach: 12,7 Monaten) waren 32,8% Typ A-, 10,4% Typ B- u. 56,7% Typ C-Frakturen. Die Greifkraft betrug 81,2 % und das Bewegungsausmaß 81,5 % im Vergleich zur Gegenseite. Der durchschnittliche standardisierte DASH-Score betrug 24,8 Punkte (0: optimale Funktion), die Punktzahl im Mayo-Score 70,6.
Im Vergleich der konventionellen volaren Plattenosteosynthese (n=17) mit der volaren LCP (n=28) zeigten sich geringe Vorteile für die LCP beim DASH-Score (27,7 vs. 25,4 Punkte), dem Mayo-Score (66,3 vs. 69,4 Punkte) und der Greifkraft (70,9% vs. 80,2%) im Vergleich zur Gegenseite.
Beim Bewegungsausmaß (81,6% vs. 78,6%) konnte die LCP keinen Vorteil gewinnen.
Bisher konnte weder bei der konventionellen, noch der winkelstabilen volaren Plattenosteosynthese ein radiologischer Korrekturverlust nachgewiesen werden.
Bei den Frakturen mit lokalen Begleitverletzungen (n=36) waren nach operativer Versorgung der Begleitverletzung (n=16) bei höherem Anteil an C-Frakturen (75% vs. 31%) Greifkraft (85,9 vs. 73,5%), Bewegungsausmaß (81,5% vs. 75,9%), DASH-Score (23 vs. 28,7) und Mayo-Score (71,8 vs. 65,5) durchweg besser als bei den Frakturen ohne Versorgung vorhandener Begleitverletzungen (n=20) .
Schlussfolgerungen
Der Einsatz der winkelstabilen volaren LCP zeigt bisher keine wesentliche Verbesserung des Outcome. Der Outcome nach distaler Radiusfraktur ist, neben dem Frakturtyp, eher durch die Begleitverletzung mitbestimmt. Eine Verbesserung des Outcome ist vor allem durch eine Optimierung der Therapie der Begleitverletzungen erreichbar