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Ovariektomie und Pinealektomie verringern die Knochenmasse beim Schaf: erste Ergebnisse eines neuen Tiermodells für Osteoporose
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Neue Literaturhinweise zeigen, dass neben Estrogen auch Melatonin, das Hormon der Pinealdrüse, den Knochenmetabolismus beeinflussen. In dieser Studie werden die Auswirkungen von Ovariektomie (Ovx) und Pinealektomie (Px) auf die Knochenstruktur analysiert, mit dem Ziel ein Tiermodell für Osteoporose zu entwickeln.
Methoden
26 weiße Alpenschafe wurden in 4 Gruppen eingeteilt: Kontrolle (C) (n=8), Ovx (n=6), Px (n=6), Ovx+Px (n=6) und komplikationsfrei operativ pinealektomiert bzw. ovariektomiert. Prä- und 6 Monate post-operativ wurde die Knochendichte mittels pQCT am distalen Radius gemessen, der Melatoninspiegel über 24h bestimmt und eine transiliacale Biopsie entnommen mit anschließender Analyse der Spongiosastruktur im µCT (BV/TV, Tb.Sp, Tb.Th, Tb.N).
Ergebnisse
Die Knochendichte am distalen Radius nahm um (C) 7.0 ±4.0%, (Ovx) 11.6 ±7.7%, (Px) 6.3 ±9.6% und (Ovx+Px) 10.4 ±5.2% ab. Die Veränderungen der Strukturparameter der Beckenkammspongiosa sind in der Tabelle [Tab. 1] aufgeführt (*: p<0.05 gegenüber C). Bei allen Px-Tieren war post-operativ kein Melatonin nachweisbar.
Schlussfolgerungen
Die einheitliche Abnahme der Knochendichte im Radius weißt auf einen Bewegungsmangel der Tiere aufgrund einer Einzelboxhaltung hin. Der Abfall von BV/TV, Tb.Th und Tb.N mit einer Zunahme von Tb.Sp in den behandelten Gruppen bestätigt unsere Hypothese, dass sowohl Estrogen- als auch Melatoninmangel für die Induktion einer Osteopenie verantwortlich sein können. Weitere Untersuchungen werden zurzeit durchgeführt.