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Virtuelle Arthroskopie: Methode der Zukunft?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Neben der obligaten klinischen Untersuchung war die konventionelle 2D-MRT bislang Methode der Wahl zur Diagnostik des Kniebinnenschadens. Dennoch finden sich intraoperativ häufig abweichende Befunde. Mit der Einführung der 3D-MRT steht nun die Frage, ob durch diese virtuelle Arthroskopie (ASK) eine bessere Beurteilung von Kniebinnenpathologien möglich ist.
Methoden
In einer ersten Fallserie von 10 Patienten wurde nach klinischer Untersuchung und 2D-MRT die Indikation zur ASK gestellt. Bei diesen Patienten erfolgte zusätzlich präoperativ eine virtuelle ASK durch 3D-Rekonstruktion der Bilddaten. Anschließend wurden die Befunde der klinischen Untersuchung, der 2D- und 3D-MRT sowie der ASK verglichen und die Sensitivität und Spezifität der Verfahren errechnet. Vor- und Nachteile beider bildgebender Verfahren wurden verglichen.
Ergebnisse
Wir fanden bei 10 Patienten (Ø 29 Jahre, 4 weiblich) in 6 Fällen eine IM-Läsion, 3 AM-Läsionen, 4 Rupturen des VKB, 1 HKB-Ruptur, 4 Knorpelläsionen >2° und eine Ruptur des medialen Seitenbandes. Einzig bei der Beurteilung des VKB war die virtuelle ASK der 2D-MRT überlegen (2D-MRT: Sensitivität 66%, Spezifität 71% versus 3D-MRT: Sensitivität 75%, Spezifität 83%). Die 3D-MRT ist aufwendiger, da mehr Schichten zur Rekonstruktion erforderlich sind. Übereinstimmend wurde sowohl durch den Operateur als auch durch den Radiologen die virtuelle ASK als besser beurteilbar empfunden.
Schlussfolgerungen
Die virtuelle ASK ist ein modernes diagnostisches Verfahren. Erste positive Erfahrungen mit dieser Methode lassen eine weitere Evaluation dieses Verfahrens erfolgversprechend erscheinen.