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Die suprakondyläre Drehosteotomie bei spastischem Innenrotationsfehler des Femurs
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Der Innendrehfehler des Oberschenkels bei ICP ist eine häufig beobachtete Fehlstellung. Hierdurch wird das Gangbild in den Wachstumsphasen schlechter, bei einseitiger Ausprägung führt eine Innendrehung des Oberschenkels bei nicht gehfähigen Kindern zu einer Sitzasymmetrie. Mit dieser Untersuchung sollte die Frage beantwortet werden, ob mit der suprakondylären Drehung der Torsionsfehler mit dem gewünschten Erfolg behandelt werden kann?
Methoden
Von August 2001 bis Dezember 2003 wurden insgesamt 80 suprakondyläre Drehungen durchgeführt. Aufgrund der gleichzeitig bestehenden Muskelverkürzungen und knöchernen Deformitäten wurden zwischen 1 und 15 wieter Eingriffe in der gleichen Narkose durchgeführt. Postoperativ erfolgte in der Regel eine Schienung mit Mecron-Schiene. Die axiale Belastung wurde ab dem 1. postoperativen Tage erlaubt.
Ergebnisse
Bei allen Kindern verheilte die Osteotomie problemlos. Der Innendrehfehler konnte klinisch gebessert werden. Die Kinder zeigten funktionell die gewünschten Verbesserungen. Die Mobilisation unter axialer Vollbelastung verkürzte die bei intertrochantärer Umstellung übliche Immobilisation. Dies führte zu einem früheren Erreichen des Behandlungsziels. Als weitere Vorteile zeigten sich der geringere Blutverlust, die geringere Schmerzhaftigkeit und der Verzicht auf einen beckenübergreifenden Gipsverband mit geringerem Risiko für Druckstellen.
Schlussfolgerungen
Die suprakondyläre Drehosteotomie ist ein effektives operatives Verfahren zur Korrektur von Drehfehlern des Oberschenkels. Der Einsatz bei Kindern mit Cerebralparese hat sich in der Orthopädischen Klinik München Harlaching innerhalb der letzten beiden Jahre bewährt und wird inzwischen deutlich häufiger als die intertrochantäre Derotation angewandt.