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Kallusdistraktion der Tibia mit voll implantierbaren Verlängerungssystemen
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Durch die Anwendung voll implantierbarer Verlängerungssysteme werden erfolgreich Komplikationen wie Pininfekte und die Morbidität externer Verlängerungssyteme gesenkt. Durch Anatomie und Biologie der Tibia treten jedoch auch bei der Verwendung voll implantierbarer Systeme spezifische Probleme auf.
Methoden
Es wurden 5 Patienten mit einem voll implantierbaren Verlängerungsnagel (Intramedullary Skeletal Kinetik Distractor - ISKD; Orthofix®) im Bereich der Tibia verlängert. Die Osteotomie erfolgte percutan mit Giglisäge am Übergang proximales/mittleres Drittel. Die durchschnittliche Verlängerung betrug 54,8mm. Es wurde die Distraktionsgeschwindigkeit und der Vollbelastungsindex in Anlehnung an den Heilungsindex bestimmt und die Komplikationen analysiert.
Ergebnisse
Die mittlere Distraktionsgeschwindigkeit betrug 0,66mm pro Tag, der Vollbelastungsindex betrug 36 Tage. Bei zwei Patienten fand sich ein verzögerte Regeneratentwicklung, bei drei Patienten trat ein Spitzfuß auf, wobei bei einem Patienten eine Achillessehnenverlängerung erforderlich wurde.
Schlussfolgerungen
Wegen der intramedullären Osteosynthese muß die Osteotomie aus Stabilitätsgründen distal des biologisch wünschenswerten Ortes erfolgen, was zu einer entsprechenden Regeneratsproblematik trotz verminderter Distraktionsrate führen kann. Durch zusätzliche proximale Verriegelungsmöglichkeiten oder die Verwendung von Pollerschrauben könnte die Osteotomie in einer biologisch günstigeren Stelle erfolgen. Die typische Weichteilproblematik bei Extremitätendistraktion kann an der Tibia auch durch das implantierbare Verlängerungssystem nicht ganz vermieden werden.