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Standardisierte postoperative Schmerztherapie in der Orthopädie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Zur Therapie des postoperativen Akutschmerzes wurde ein standardisierter Schmerztherapiealgorhitmus entwickelt. Dieser beinhaltet eine dreistufige Basis- und eine ergänzende Bedarfsmedikation. Der Schwere des Eingriffes wird eine Therapiestufe zugeordnet. Es soll die Umsetzung in der täglichen Routine überprüft und mittels einer Fragebogen unterstützten Erhebung die Qualitätssicherung durchgeführt werden.
Methoden
Aus dem operierten Krankengut von 2002 wurden randomisiert 100 Patienten mit Hüft-TEP-Versorgung ausgewählt und das Schmerzverhalten sowie die Einhaltung des Schmerzstandards überprüft. Ergänzend wurde 17 Ärzte und 35 Angehörige des Pflegepersonals mittels Fragebogen über den Schmerz befragt.
Ergebnisse
Bei 81 Patienten wurde die Basisstufe II entsprechend Schmerzschema angeordnet. Innerhalb der ersten 3 Tagen wurde bei 43 Patienten, in den ersten 5 Tagen bei 13 und bei 7 Patienten noch bis zum 10 postoperativen Tag eine Schmerzstärke größer oder gleich 4 auf der Visuellen Analogskala gemessen. Bei diesen Patienten wurde zur Bedarfsanalgesie Piritramid appliziert. Eine Deeskalation der Basisstufe II erfolgte bei allen Patienten spätestens zur Entlassung am 14. Tag, jedoch nur im Einzelfall vorher. 51 Prozent der Pflegekräfte bemerkten eine gelegentliche Übertherapie noch bestehender Schmerzen. Eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Schmerzbelange der Patienten und eine suffizientere postoperative Schmerztherapie wurde von allen Befragten bestätigt.
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend zeigte sich eine hohe Akzeptanz und zufriedenstellende Durchführbarkeit des standardisierten postoperativen Schmerzschemas.