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Häufigkeit proximaler Beinvenenthrombosen in der orthopädischen Rehabilitation nach orthopädischen Hochrisiko-Operationen: eine multizentrische sonographische Kohortenstudie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Verlängerung der Prophylaxe nach orthopädischen Hochrisikooperationen bis zum Abschluß der Rehabilitation setzt sich als neuer Standard zunehmend durch, wird aber immer noch sehr uneinheitlich gehandhabt. Bis heute liegen keine Zahlen über Thrombosehäufigkeiten während der Phase der Rehabilitation vor.
Methoden
238 Patienten nach orthopädischen Hochrisiko-Operationen in 10 verschiedenen Zentren erhielten am 2. und am 20. Tag der Rehabilitation eine Ultraschall-Untersuchung der proximalen tiefen Beinvenen. Die standardisierte Kompressionssonographie wurde nur von eigens dafür trainierten Sonographeuren durchgeführt und zentral ohne Kenntnis des lokalen Befundes adjudiziert. Alle Patienten erhielten täglich 1 x 40 mg Enoxaparin s.c.
Ergebnisse
Weniger als 5% der Ultraschall-Dokumente war wegen qualitativer Mängel nicht auswertbar. In 16 der 238 Patienten (= 6.7%) fand sich zu Beginn der Rehabilitation eine proximale tiefe Venenthrombose. Am Ende der Rehabilitation wurden 226 Patienten zum zweiten Mal untersucht. Bei 7 von ihnen (= 3.1%) war während der Rehabilitation eine neue proximale Beinvenenthrombose aufgetreten.
Schlussfolgerungen
Auch unter dem Standard der medikamentösen Thromboseprophylaxe haben Patienten nach orthopädischen Hochrisiko-Operationen zu Beginn der Rehabilitation ein erhöhtes Gefährdungspotenzial durch venöse Thrombosen. Unter einer verlängerten Thromboseprophylaxe in Hochrisiko-Dosis nimmt das Gefährdungspotenzial bis zum Ende der Reha-Phase deutlich ab. Die standardisierte venöse Sonographie mit zentraler Befundung hat eine geringe Ausfallrate und ist als Studienmethodik geeignet.