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Klinische Ergebnisse nach operativer Versorgung von Glenoidkantenbrüchen mit kanülierten Titanschrauben
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die operative Versorgung von Glenoidkantenbrüchen wird in der Literatur wegen des Risikos implantatbedingter Spätschäden kontrovers beurteilt. Die Ergebnisse der operativen Versorgung sollten in einer retrospektiven klinischen Untersuchung beurteilt werden.
Methoden
Es wurden 28 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren (18-71) nach 42 Monaten (18-121) röntgenologisch und klinisch im Constant (CS)- und Rowe-Score (RS) nachuntersucht. Die Indikation waren große Glenoidfragmente von mehr als 15% der Gelenkfläche, die mit kanülierten Titanschrauben n. Resch versorgt wurden. Es wurden 2 Gruppen unterschieden: Einmal mit schwerwiegenden Begleitverletzungen (RM-Abriß oder Tuberkulum majus-Fraktur, n=15, Gruppe 1) oder ohne (n=13, Gruppe 2).
Ergebnisse
In keinem Fall traten Komplikationen durch die eingebrachten Schrauben auf. In einem Fall war eine Osteolyse des Fragmentes ohne Einfluß auf das funktionelle Ergebnis zu beobachten. Reluxationen waren nicht zu verzeichnen. Die Begleitverletzungen wirkten sich unter Berücksichtigung des etwas höheren Lebensalters in Gruppe 1 (42 Jahre versus 38 in Gruppe 2) signifikant auf das funktionelle Ergebnis aus. Während Gruppe 2 einen CS von 91 und RS von 93 erzielten, lag der CS in Gruppe 1 bei 84, bzw. der RS bei 78.
Schlussfolgerungen
Glenoidkantenbrüche treten insbesondere nach Luxationen im mittleren Lebensalter auf und sind mit schwerwiegenden Begleitverletzungen assoziiert. Die Versorgung mittels kanülierten Minischrauben erwies sich in unseren Handen als ein komplikationsarmes Verfahren mit guten mittelfristigen Ergebnissen.