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Der kindliche Knick-Senk-Fuß: Prävalenz und Verlauf
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Ziel der Studie war es die Häufigkeit an kindlichen Knick-Senk-Füßen im Vorschulalter sowie den Verlauf der Fußentwicklung zu bestimmen.
Methoden
Untersucht wurden 858 Kinder (w: 419, m: 439) im Alter von 3-6 Jahren in Kindergärten in vier österreichischen Bundesländern. Ein Drittel der Kinder war vom Land, zwei Drittel von der Stadt. Die Bestimmung der Fußform erfolgte statisch und dynamisch sowie mit Hilfe eines 3D-Scans.
Ergebnisse
Insgesamt zeigten 55% aller Kinder ein normal ausgebildetes Längsgewölbe, 45% einen Knick-Senk-Fuß. Bei 2% der Kinder mit Knick-Senk-Fuß war keine Korrektur im Zehenstand möglich beziehungsweise betrug der Rückfußvalgus über 20°. 10% aller Kinder waren einlagenversorgt. Signifikant waren die Unterschiede in den Altersgruppen (p<0,01): während bei den 3-Jährigen bei 60% der Kinder ein Knick-Senk-Fuß zu beobachten war, waren es nur 20% bei den 6-Jährigen. Signifikant waren ebenfalls die Geschlechtsunterschiede (p<0,01): Buben zeigten in 46% ein normal ausgebildetes Längsgewölbe, Mädchen in 60%. Übergewichtige Kinder hatten in 55% einen Knick-Senk-Fuß, normalgewichtige in 40% (p<0,05). Zwischen der ländlichen und städtischen Bevölkerung ergaben sich keine Unterschiede.
Schlussfolgerungen
Die Zahl an Knick-Senk-Füßen nimmt mit zunehmendem Alter bei Kindern zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr ab. Der kindliche, aktiv aufrichtbare Knick-Senk-Fuß benötigt keine Therapie, eine Einlagenversorgung ist nur selten indiziert, wird jedoch noch zu häufig verordnet. Risikofaktoren für das Nichtaufrichten des Fußgewölbes sind das Tragen von Schuhen, Übergewicht und mangelnde Bewegung.