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Stellt die Nadelbiopsie eine Alternative zur offenen Biopsie bei der Diagnostik von Knochen- und Weichteiltumoren dar?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die Biopsie steht bei der Diagnostik von Knochen- und Weichteiltumoren an letzter Stelle eines Diagnosealgorithmus. Das Ziel besteht darin, eine quantitativ und qualitativ ausreichende Menge an Gewebe für die histo-pathologische Untersuchung zu gewinnen, ohne die nachfolgende Therapie negativ zu beeinflussen. Ziel der vorliegenden Studie war es, zu untersuchen, ob die weniger invasive und ambulant durchführbare Nadelbiopsie eine Alternative gegenüber der offenen Biopsie unter stationären Bedingungen darstellt.
Methoden
Im Zeitraum 01/2002 bis 12/2003 wurden 100 Biopsien zur Diagnostik von Knochen-und Weichteiltumoren durchgeführt. In einer retrospektiven Untersuchung wurde die Erfolgsrate der unterschiedlichen Biopsieverfahren untersucht. Als Misserfolg wurde eine nicht aussagefähige Histologie gewertet. Statistik: Chi-Quadrat-Test (p<0,05)
Ergebnisse
Die Kosten für eine offene Biopsie unter stationären Bedingungen belaufen sich auf ca. 460 € pro Tag, die Kosten für eine Nadelbiopsie unter ambulanten Bedingungen dagegen ca. 20-40€.
Schlussfolgerungen
Die weniger invasiven Nadelbiopsien stellen für den Patienten und das Gesundheitssystem bei nicht signifikant unterschiedlicher Erfolgsrate, geringerem organisatorischem Aufwand (ambulant vs. stationär, lokale Narkoseverfahren vs. Vollnarkose) und geringeren Kosten im Vergleich zur offenen Biopsie eine weniger belastende Methode zur Diagnostik von Knochen- und Weichteiltumoren dar und sollten daher bevorzugt angewendet werden. Trotz einer geringeren Erfolgrate von 80% sollte zur Diagnostik von Weichteiltumoren erst eine Nadelbiopsie erfolgen.