Artikel
Die Bedeutung der Lage des Gelenkzentrums für die Hüftbelastungen: welche biomechanischen Konsequenzen ergeben sich aus einem hohen Hüftzentrum?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Während die Pfannenposition als Hauptgrund für das Versagen von Hüft-TEP genannt wird, sind die genauen Zusammenhänge zwischen Position, Gelenkkräften und Lockerung unklar. Ziel der Studie war den Einfluss der Position des Hüftzentrums auf die Gelenkkräfte von Hüft-TEP Patienten zu bestimmen.
Methoden
Mit Hilfe eines Models der unteren Extremitäten wurden Hüftkontaktkräfte ermittelt und an in vivo Kräften validiert. Die anatomische Lage des Hüftzentrums für 4 Patienten wurde dann nach medio/lateral (ML), anterior/posterior (AP) bzw. cranio/caudal (CC) verändert (max. 10, 5, bzw. 20mm). Die Maxima und die mittleren Hüftkontaktkräfte beim Laufen (LF) und Treppesteigen (TS) wurden bestimmt.
Ergebnisse
Für eine Lateralisierung um 10mm ergab sich ein Anstieg der mittleren Belastung von 8% beim LF bzw. 7% beim TS. Für diese Lateralisierung ergab sich auch der größte Anstieg der max. Kontaktkraft um 14%. Ein um 10mm CC verändertes Hüftzentrum ergab einen Anstieg der mittleren Gelenkkräfte von 1% (LF) bzw. 2% (TS) mit ähnlichen Werten für die maximalen Gelenkkräfte. Die Veränderungen in der Hüftbelastung bei einer AP Veränderung waren stets kleiner als 3%.
Schlussfolgerungen
Diese Studie unterstreicht, dass die Hüftbelastung am stärksten von der ML Position des Hüftzentrums abhängt. Der geringe Einfluss der CC Position des Zentrums auf die Belastungen legt nahe, dass die anatomische Rekonstruktion bei Patienten mit hohem Hüftzentrum nicht zu einer deutlichen Belastungsreduktion führt. Jedoch kann ein anatomisches bzw. medialisiertes Hüftzentrums die Belastung minimieren und zu einer Reduktion des Verschleißes beitragen.